Mit dem Wert +14,7 verbleibt das Barometer des Geschäftsklimas auch dieses Quartal für Salzburg weiter im positiven Bereich (Q2-25: +31,0); österreichweit kippt der Saldo auf -3,8 Punkte deutlich ins Negative – für Salzburg zu erwarten sind in 3 Monaten ein leichtes Produktionsminus, jedoch hoffen die Betriebe durch ihre Maßnahmen auf eine bessere Ertragslage in 6 Monaten.
Salzburgs stabile Konjunkturlage ist leider keine Blaupause für Österreichs Konjunktur! Damit viel mehr nach Jahren der Rezession jetzt endlich Besserung eintreten kann, braucht der Industriestandort Österreich mutige Strukturreformen, eine Ausgabenbremse und Leuchtturminitiativen, die geeignet wären, der erodierenden Standortqualität Einhalt zu gebieten und die Investitionsstimmung zu drehen.
Aufschwungsillusion: Warum Skepsis angebracht ist
Denn auch Salzburgs Industrie steht weiterhin massiv unter Druck – hohe Kosten, zunehmende Bürokratie und fehlende Reformen gefährden auf Jahre hinaus die Wettbewerbsfähigkeit.
„Wir brauchen jetzt mutige Entscheidungen statt wachsender Verwaltungsapparate. Österreich muss dringend die Weichen neu stellen und ein investitionsfreundliches Umfeld schaffen, das unternehmerische Freiheit stärkt,“ erklärt IV Salzburg-Geschäftsführerin Irene Schulte.
Das bedeutet auch, dass wir auch im Zollkonflikt zwischen der EU und den USA eine starke Stimme für Europa brauchen, sehen sich die Unternehmen doch konfrontiert mit einem asymmetrischen Zollregime zuungunsten der europäischen Exporteure bei zugleich starken Exportanstrengungen asiatischer Länder auf dem europäischen Markt.
Positive Impulse aus Salzburg
Im Hinblick auf das aktuelle Salzburger Konjunkturbarometer, führt Schulte weiter aus: „Unsere Betriebe haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie Krisen mit Flexibilität und Widerstandskraft meistern – darauf dürfen wir stolz sein. Im österreichweiten Vergleich steht Salzburg wirtschaftlich deutlich besser da.“
Es ist daher erfreulich, dass die Unternehmen – siehe zuletzt Kaindls geplante Kraft-Wärme Kopplungsanlage - wieder größere Vorzeigeprojekte in Angriff nehmen und so nicht nur eine enorme Investition in die Nachhaltigkeit setzen, sondern auch ein Bekenntnis zu Salzburg als Produktionsstandort abgeben. „Denn Produktionsstätten verankern Unternehmen am Standort!“, so Schulte abschließend.
Die Ergebnisse der IV-Konjunkturumfrage im Detail
Im dritten Quartal 2025 sehen wir die Entwicklung der letzten drei Quartale bestätigt. Für 41% der befragten Salzburger Unternehmen verbleibt die Geschäftslage aktuell gleichbleibend - in sechs Monaten rechnet jedoch nur noch ein Fünftel der Unternehmen mit einer besseren Geschäftslage – zu 50 % in Q2/25. Die Auftragsbücher sind ähnlich gefüllt wie im Vorquartal – so der Tenor der IV-Konjunkturumfrage zum Quartal Q3/25.
Die schlechte Lage bei den Auftragsbeständen bzw. der Auftragslage aus dem Ausland ist ähnlich dem Vorquartal. Interessant dabei: eine „gute“ Auftragslage sehen weiterhin rund ein Drittel der Unternehmen.
Rund drei Viertel der Betriebe bewerten ihre Ertragssituation im dritten Quartal 2025 mit „gut“ bzw. „durchschnittlich“. Interessanter Lichtblick: In sechs Monaten rechnen fast alle Betriebe mit einer gestiegenen Ertragslage. Die Auslastung der Produktionskapazität fällt leicht: 80 % (statt 90 % in Q2) erwarten steigende oder zumindest gleichbleibende Werte.
Bedarf an neuen Mitarbeiter: innen hat dementsprechend weiterhin ein Viertel der Unternehmen. Dazu kommen 57 % der Unternehmen, die ihren Beschäftigungsstand halten können. Der Anteil an Unternehmen, die gezwungen sind Stellen abzubauen, ist im 3. Quartal jedoch wieder gestiegen - so der Stand Mitte September 2025.
Zur Befragungsmethode: An der Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Salzburg haben sich 30 Betriebe mit 16.391Beschäftigten beteiligt. Die Auswertung ist nach Beschäftigten gewichtet. Bei der Umfrage werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. An den Prozentanteilen der Antworten wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den positiven und negativen Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. Das Konjunkturbarometer wird aus dem Mittelwert der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten bestimmt.
Im Anhang finden Sie die Ergebniszahlen sowie die Grafiken zum Konjunkturbarometer.





