Mit Qualität an die Spitze

Die Experten für Qualitätsmanagement (ERFA QM-Gruppe) trafen sich Anfang November zum traditionellen Erfahrungsaustausch - Firma Geislinger in Salzburg führte diesmal durchs Unternehmen.

Das Unternehmen Geislinger wurde in den 1960er-Jahren gegründet und ist bis heute zu 100 Prozent in Familienbesitz. Es zählt weltweit zu den führenden Betrieben im Bereich der Schwingungs- und Dämpfungselemente, speziell im großen Motorenbau (z.B. Schiffsbau, Windkraftwerke). Geislinger hält den Rekord für die größte Kupplung der Welt mit einem Gesamtgewicht von ca. 36 Tonnen.

Das Unternehmen beschäftigt alleine in Österreich 620 Personen, weltweit ca. 700, bei insgesamt sechs Standorten (USA, China, Japan, Südkorea). Die Hauptzentrale des Unternehmens befindet sich in Hallwang, Salzburg.

„Die permanente, interne Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Grundvoraussetzung für den Erfolg unseres Unternehmens“, erklärte Christian Rauter, Leiter Qualitätsmanagement, beim Zusammentreffen der ERFA QM-Leute. Ein weiteres, wichtiges Instrument seien die internen Audits, welche standortübergreifend durchgeführt werden. Die Automotive Industrie liefere dafür viele Ansätze und Methoden.

Die Turbinenkupplungen für Windenergieanlagen, die sogenannte „Compowind“, gilt als Vorzeigeprodukt in der Produktion. Die speziell entwickelte Turbine passt sich flexibel und trotzdem stabil den Bewegungen der Windräder an und ist weitgehend wartungsfrei dank Faserverbundmembran, die große Temperaturschwankungen ausgleichen kann.

Die Teilnehmer teilten zahlreiche Erfahrungen aus ihren eigenen Betrieben und konnten für zahlreiche Herausforderungen - in der eigenen Firma bereits erprobte bzw. umgesetzte - Verbesserungsvorschläge einbringen. Ebenso wurde intensiv das Thema „Toleranz“ diskutiert, in welchem Rahmen diese notwendig ist und wie man seine Mitarbeiter darin schult.

Abschließend wurde eine Variante einer Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse der Robert Bosch AG präsentiert. Diese von Bosch intern abgewandelte FMEA-Methode (FMEA light), soll eine rasche und effiziente Risikobewertung ermöglichen, wie z.B. bei ungeplanter Nacharbeit. Besonders die Vorgehensweise, die sich an gewissen Risikomerkmalen orientiert und nur speziell die Merkmale beachtet, die in einem gewissen Risikobereich liegen, bietet eine Erleichterung für Qualitätsmanager.

Das nächste Treffen der ERFA QM wird voraussichtlich im 2. Quartal 2020 stattfinden.

Dipl.-Ing. Sitrak CHOPOURIAN