Die Industrie bringt für die Gesellschaft Arbeitsplätze, Wohlstand, Fortschritt und Zukunft. Jede Investition der Industrie ist eine Investition für Generationen. Wie kein anderer Sektor hat es der produzierende Bereich in Zeiten der zunehmenden Globalisierung verstanden, den Strukturwandel als Wachstumschance wahrzunehmen. Wie kein anderer Sektor ist die Industrie dem internationalen Konkurrenzdruck am härtesten ausgesetzt. Und wie kein anderer Sektor ist es der Industrie gelungen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Österreich zählt heute zu den modernsten Industrienationen der Welt. Die Industrie und die mit ihr verbundenen Sektoren bilden die Basis für wirtschaftlichen Erfolg, allgemeinen Wohlstand und hohe Lebensqualität im Land.
In der öffentlichen Diskussion kursieren unterschiedliche Zahlen über Bedeutung der Industrie und ihren Beitrag für den Wohlstand in Österreich. Nachstehend eine Zusammenstellung der derzeit am häufigsten verwendeten Definitionen von Industrie.
Die Sachgütererzeugung (seit einer Neuklassifizierung 2008 offiziell „Herstellung von Waren“ oder „verarbeitendes Gewerbe“ genannt) umfasst mehr als 25.000 Unternehmen und ist der engste Begriff der „Industrie“. Dieser Begriff wird auch in der EU-Kommissionsstrategie vom Oktober 2012 genannt. Hier geht es darum, die „Industriequote“ der EU von mehr als 15 auf 20 Prozent des BIP bis 2020 zu steigern. Österreichs „Industriequote“ liegt bei diesem engen Begriff bei 18,7 Prozent des BIP.
Oft wird auch von „Industrie (ohne Bau)“ gesprochen. Dann fällt der Bausektor aus dem „produzierenden Bereich“ heraus. Österreich liegt hier mit einer Industriequote von knapp 22 Prozent im oberen Feld der EU.
Der produzierende Bereich wird von der Statistik Austria auch oft als „Produktion und Bauwesen“ bezeichnet und umfasst die Sachgütererzeugung, den Bergbau, die Energie- und Wasserversorgung und die Bauwirtschaft. Es ist die großzügigste international vergleichbare Abgrenzung der Industrie. Insgesamt beschäftigt dieser Wirtschaftsbereich (rund 67.000 Betriebe) rund eine Million Menschen in Österreich. Vergleicht man die Wertschöpfung der Industrie mit der Gesamtwertschöpfung in Österreich, erwirtschaftet dieser Wirtschaftsbereich 28,8 Prozent des heimischen BIP.
In den vergangenen Jahrzehnten ist die Industrie weit über ihren zentralen Tätigkeitsbereich hinaus mit industrie- und produktionsnahen Betrieben und Unternehmen aus dem tertiären Sektor verschmolzen. Diese Vernetzung wird folgerichtig mit dem Begriff des „servoindustriellen Sektors“ erfasst, der neben den Herstellern von Waren auch die Bauwirtschaft, die Energieversorgung und vor allem auch sämtliche produktions- und industrienahe Dienstleistungen des Landes berücksichtigt. Die volkswirtschaftliche Bedeutung wird jährlich vom IWI (Industriewissenschaftliches Institut) berechnet. Der servoindustrielle Sektor mit seinen indirekten Effekten ist die größtmögliche Darstellung der Industrie.
Der servoindustrielle Sektor in Österreich steht direkt und indirekt für 2,5 Mio. Arbeitnehmer – also zwei von drei Beschäftigungsverhältnissen in Österreich. Ebenso erwirtschaftet dieser Bereich eine Wertschöpfung im Ausmaß von mehr als 180 Mrd. Euro, also einem Anteil von mehr als 55,1 Prozent an der Gesamtwirtschaft.
Die Lehrlingsausbildung hat einen hohen Stellenwert in der Industrie: Mit rund 14.000 Lehrlingen zählt sie zu den wichtigsten Lehrlingsausbildnern des Landes. Heimische Industriebetriebe nehmen im Durchschnitt rund 104.000 Euro für die qualitativ hochwertige Lehrlingsausbildung und somit für die Zukunft eines Jugendlichen in die Hand, das ist mehr als alle anderen Wirtschaftssparten.