Wirtschafts-, Finanzpolitik & Recht

Unterkofler: „Es geht bergauf. Die Unsicherheit bleibt.“

IV-Salzburg-Konjunkturbarometer: Die Salzburger Industrie erholt sich – Jetzt Kauflust heben – Infrastrukturprojekte nicht bremsen

„Die Wirtschaftsleistung in Salzburg hat sich im dritten Quartal deutlich erholt“, zeigt sich der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Salzburg, Dr. Peter Unterkofler, anlässlich der Präsentation der Ergebnisse des aktuellen IV-Konjunkturbarometers vorsichtig optimistisch. „Wir befinden uns in einer heiklen Phase der Pandemie. In den kommenden Wochen gilt es nochmals sehr umsichtig miteinander umzugehen. Jeder von uns ist gefordert“, so Unterkofler eindringlich. Verschärfte Maßnahmen, weitere Reisewarnungen oder gar ein neuerlicher Lockdown müssen verhindert werden.

Die Wirtschaft sei stark von der Stimmung abhängig, so der IV-Salzburg-Präsident weiter: „Jetzt gilt es die Kauflust wieder zu heben.“ Basis dafür sind gezielte Investitionsanreize mit denen weitere Impulse für den Aufschwung gesetzt werden können – die von der IV vorgeschlagene Investitionsprämie ist ein Anfang. Auch wären auf Salzburg regional zugeschnittene Maßnahmen, wie der Abbau von administrativen Belastungen und die Förderung von Innovationen hilfreich. Unterkofler dazu: „Wir brauchen keine Untergangsszenarien!“ Für die kommenden Jahre sind vielmehr industrie- und innovationspolitische Projekte, die Salzburg nach vorne bringen notwendig. Vor allem bei großen Infrastrukturprojekten sind oft Land und Gemeinden die größten Investoren. „Da jetzt auf der Bremse zu stehen und zu blockieren wäre falsch und unverständlich“, so Unterkofler. Es müsse ein klares Bekenntnis zu standortrelevanten Investitionen geben.

Die Ergebnisse im Detail

Mittlerweile bewerten zwei Drittel der befragten Unternehmen die Geschäftslage Mitte September bereits wieder als „durchschnittlich“, ein Fünftel sogar mit „gut“. Allerdings erwartet nur ein Viertel der Unternehmen beim Ausblick auf die Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten eine günstigere, und etwa die Hälfte eine gleichbleibende Tendenz. Annähernd drei Viertel bezeichnet die derzeitigen Auftragsbestände sowie die aktuelle Auslandsauftragslage als „durchschnittlich“, knapp ein Achtel bewertet sogar mit „gut“. Dieser Ausblick auf die nächsten Monate versprüht Optimismus. Mehr als Zwei Drittel der befragten Unternehmen wollen ihren aktuellen Beschäftigungsstand halten und ein Fünftel wird neue Mitarbeiter benötigen, so der Stand Mitte September.

Die Ertragssituation wird im dritten Quartal von 23 Prozent der befragten Unternehmen mit „schlecht“ angegeben. Der Anteil der Betriebe, die ihre Lage als „gut“ bewerten, stieg mittlerweile auf 12 Prozent stark an (Vorquartal: 5 Prozent). Zwar sehen mit 26 Prozent ein wenig mehr Unternehmen der Zukunft pessimistisch entgegen als noch im Vorquartal mit 17 Prozent; der Ausblick auf gleichbleibende bzw. bessere Zeiten überwiegt aber dennoch. Auch die Produktionskapazitäten steigen wieder: Im Gegensatz zum Vorquartal (52 Prozent) sehen aktuell mehr als zwei Drittel der Unternehmen einer stabilen Zukunft entgegen, ein Viertel sieht sogar „steigende“ Kapazitäten. Inzwischen rechnen daher sogar 93 Prozent mit einer steigenden oder gleichbleibenden Produktionstätigkeit.

Zur Befragungsmethode: An der Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Salzburg haben sich 27 Betriebe mit 13.918 Beschäftigten beteiligt. Die Auswertung ist nach Beschäftigten gewichtet. Bei der Umfrage werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. An den Prozentanteilen der Antworten wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den positiven und negativen Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. Das Konjunkturbarometer wird aus dem Mittelwert der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten bestimmt.

 

Im Anhang finden Sie die Grafiken zum Konjunkturbarometer.

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