Die Konjunktur in Salzburg bewegt sich aktuell auf konstantem Niveau mit vorsichtig verhaltener Vorausschau auf das zweite Halbjahr.
„Von einer Rezession in Österreich ist nicht die Rede, doch der internationale Wettbewerb erfordert verstärkte Anstrengungen. Dazu zählen der Mut zu einer fairen Steuerreform und bei uns im Bundesland Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und beste Bildung für unsere Jugend. Für den Ausbau der Standortattraktivität unseres Bundeslandes Salzburg und unseres Wirtschaftsstandortes Österreich ist die Erhöhung der Forschungsquote unabdingbar, ebenso die Entlastung des Faktors Arbeit“, so IV-Salzburg-Präsident Peter Unterkofler.
Die „durchschnittliche“ Beurteilung der aktuellen Geschäftslage stieg im ersten Quartal 2019 um über das Doppelte zum Vorquartal: So teilen sich nunmehr die Unternehmen in ein 50:50-Verhältnis auf: Die eine Hälfte spricht von einer guten, die andere von einer gleichbleibenden Geschäftslage. Lediglich ein Unternehmen bewertet aktuell mit „schlecht“. Die Aussicht auf die Geschäftslage im nächsten Halbjahr wird aktuell vom Großteil der befragten Unternehmen als gleichbleibend stabil gesehen. Von einer Verbesserung gehen 4% der befragten Unternehmen innerhalb der nächsten 6 Monate aus. Von 10% auf 8% gesunken seit dem Vorquartal ist der Wert laut jener Befragten, die eine ungünstigere Geschäftslage bis in den Herbst 2019 erwarten.
Die aktuelle Geschäftslage bezieht sich auch auf die derzeitigen Auftragsbestände: Bezeichneten noch im vierten Quartal 2018 6% der Unternehmen die Lage als „schlecht“, so bewertet sie in diesem Quartal kein Unternehmen pessimistisch. Vielmehr halten sich auch hier die „guten“ und „durchschnittlichen“ Bestände die Waage, das spiegelt in etwa auch die Lage von vor einem halben Jahr wider.
Auch wirkt sich die aktuelle Auftrags- und Produktionslage bereits auf den zukünftigen Beschäftigungsstand aus. Zusätzliche Kräfte in den kommenden 3 Monaten benötigt voraussichtlich ein Fünftel der Unternehmen, hingegen haben rund drei Viertel gleichbleibenden Arbeitskräftebedarf. Vor einem abnehmenden Beschäftigtenstand müssen aktuell nur zwei Unternehmen warnen. Umso mehr besteht die Herausforderung für die Industrie darin, die Kapazitäten und Auftragsbestände bei gleichzeitigem Preisdruck zu halten.
Auf den Wert von vor einem halben Jahr hat sich auch wieder die Lage bei den Auslandsaufträgen zurückgependelt: Etwa sechs von zehn der befragten Unternehmen bewerten die Auftragslage nunmehr als „gut“. Dementsprechend ist eine „durchschnittliche“ Auslandsauftragslage nur bei ca. vier Zehntel der Unternehmen gegeben. Im Q4/2018 bewertete sogar ein Unternehmen die Auslandsaufträge mit „schlecht“, diesen Wert gibt aktuell niemand an.
Die Ertragssituation bewerten im Q1 knapp zwei von drei der befragten Unternehmen als durchschnittlich. Eine gute Situation sehen ca. vier Zehntel. Nur zwei Unternehmen bewerten die Lage als schlecht, wohingegen eine negative Ertragssituation vor einem halben Jahr sogar noch bei 15 Prozent lag. Die positive Erwartungshaltung zu den Erträgen sinkt jedoch weiter. Knapp zwei Zehntel sehen der Zukunft pessimistischer entgegen. Dennoch, für 80% der befragten Unternehmen wird die Ertragssituation unverändert bleiben.
Erfreulich ist, dass 9 von 10 Unternehmen eine gleichbleibende oder gar steigende Produktionskapazität in den nächsten 3 Monaten erwarten, lediglich zwei Unternehmen warnen vor einer abnehmenden Kapazität. Damit im Einklang bleibt auch die Auslastungsperspektive aus dem Q4/18 fast unverändert: Aktuell bestätigen fast alle Unternehmer mit ihren wohl gleichbleibenden oder gar gesteigerten Produktionskapazitäten weiterhin das Fundament des Industriestandorts Salzburg.
An der von der GfK Austria durchgeführten Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Salzburg haben sich 29 Betriebe mit 14.014 Beschäftigten beteiligt. Die Auswertung ist nach Beschäftigten gewichtet. Bei der Umfrage werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. An den Prozentanteilen der Antworten wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den positiven und negativen Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. Das Konjunkturbarometer wird aus dem Mittelwert der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten bestimmt.