Konjunkturell bleibt Salzburg auf konstantem Niveau mit einem vorsichtig positiven Trend für die Zukunft.
„Die Industrie kommt auch im zweiten Quartal von April bis Juni 2019 ihrer großen Verantwortung für Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand im Land Salzburg nach. In Salzburg läuft der Konjunkturmotor rund auf konstant positivem Niveau mit vorsichtig verhaltener Vorausschau auf das zweite Halbjahr“, fasst Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Salzburg, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage zusammen.
Bei näherer Betrachtung werde aber sichtbar, dass die Salzburger Industrie den Wachstumspfad der Jahre 2017 und 2018 verlassen hat und wieder im flachen Trendkanal, der vor den beiden Boom-Jahren den Konjunkturverlauf bestimmte, angekommen ist. Unterkofler verweist mit Blick auf die Nationalratswahlen darauf, dass der internationale Wettbewerb verstärkte Anstrengungen hierzulande erfordere: „Umso wichtiger und entscheidender ist es für den Industrie- und Arbeitsstandort, dass die zukünftige Bundesregierung eine positive Standortpolitik fortsetzt und keine Wahlkampfzuckerl auf Kosten der Wirtschaft und Arbeitgeber verteilt werden“, so Peter Unterkofler.
Die Einschätzungen der Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage verbesserten sich im zweiten Quartal leicht: Keines der befragten Unternehmen stuft die derzeitige Geschäftslage als schlecht ein. 49% sprechen von einer durchschnittlichen bzw. gleichbleibenden Situation, während 51% die Geschäftslage mit „gut“ bewerten. Auch die Aussicht auf die Geschäftslage im nächsten Halbjahr hat sich bei den befragten Unternehmen insofern verbessert, als nur mehr vier Prozent die Geschäftslage in sechs Monaten schlechter als zum derzeitigen Stand bewerten. Im Vorquartal waren es ahct Prozent. Von einem gleichbleibenden Niveau gehen 95% der befragten Betriebe aus, während ein Unternehmen eine Verbesserung erwartet.
Die aktuelle Geschäftslage bezieht sich auch auf die derzeitigen Auftragsbestände: Wie im Vorquartal bezeichnet auch im zweiten Quartal 2019 keines der Unternehmen die Lage als „schlecht“. Vielmehr kann bei den aktuellen Auftragsbeständen ebenfalls eine leichte Verbesserung verzeichnet werden: 57% sind mit dem Auftragsbestand zufrieden, das entspricht einem Anstieg von sechs Prozentpunkten. Dementsprechend sank der Prozentsatz an Unternehmen, die den derzeitigen Auftragsbestand mit „durchschnittlich“ angeben von 49% auf 43%.
Trotz eines leicht positiven Trends bei der aktuellen Auftrags- und Produktionslage wird der zukünftige Beschäftigungsstand von den Betrieben weiterhin vorsichtig bewertet. Zusätzliche Kräfte in den kommenden drei Monaten benötigt voraussichtlich ein Unternehmen, hingegen haben 94 % einen gleichbleibenden Arbeitskräftebedarf. Vor einem abnehmenden Beschäftigtenstand muss aktuell ebenso nur ein Unternehmen warnen. So besteht die Herausforderung für die Industrie weiterhin darin, die Kapazitäten und Auftragsbestände bei gleichzeitigem Preisdruck zu halten.
Der derzeitige Bestand an Auslandsaufträgen wird überwiegend mittelmäßig bewertet: Zwei von drei befragten Unternehmen bewerten die Auftragslage mit „durchschnittlich“, während nunmehr jeder dritte Betrieb die Situation als „gut“ bezeichnet. Wie im ersten Quartal 2019 bewertet wieder kein befragtes Unternehmen die Auslandsauftragssituation mit „schlecht“.
Die Ertragssituation bewerten im zweiten Quartal knapp drei Viertel der befragten Unternehmen mit "durchschnittlich". Eine gute Lage sehen ca. ein Fünftel. Nur ein Betrieb bewertet die Lage als "schlecht", dies entspricht dem Vorquartalswert. Die positive Erwartungshaltung zu den Erträgen sinkt jedoch weiter: 15% sehen der Zukunft pessimistischer entgegen. Dennoch, für 81% der befragten Unternehmen wird die Ertragssituation unverändert bleiben und für 4% anziehen.
Erfreulich ist, dass neun von zehn Unternehmen eine gleichbleibende oder gar steigende Produktionskapazität in den nächsten 3 Monaten erwarten, lediglich ein Unternehmen warnt vor abnehmenden Kapazitäten. Damit im Einklang bleibt auch die Auslastungsperspektive aus dem ersten Quartal 2019 beinahe unverändert: Aktuell bestätigen fast alle Unternehmen mit ihren gleichbleibenden oder gar gesteigerten Produktionskapazitäten weiterhin das Fundament des Industriestandorts Salzburg.
Zur Befragungsmethode: An der von der GfK Austria durchgeführten Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Salzburg haben sich 30 Betriebe mit 14.240 Beschäftigten beteiligt. Die Auswertung ist nach Beschäftigten gewichtet. Bei der Umfrage werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. An den Prozentanteilen der Antworten wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den positiven und negativen Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. Das Konjunkturbarometer wird aus dem Mittelwert der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten bestimmt.