Wirtschafts-, Finanzpolitik & Recht

IV-Salzburg: F&E-Standort Salzburg an die Spitze bringen

IV-Präs. Unterkofler: Salzburg braucht Technologieoffensive – Forschungsbudget erhöhen – Unternehmen weiter stärken

„Die intensive F&E-Tätigkeit der Industrie und der wissenschaftlichen Einrichtungen sehen wir als Rückgrat der Wirtschaftsentwicklung und als wesentlichen Standortfaktor,“ betonte der Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg, Dr. Peter Unterkofler, am heutigen Montag in Richtung Landesbudget-Verhandlungen. Im Vergleich zu anderen Bundesländern sei das Forschungsbudget des Landes sehr bescheiden, weshalb der IV-Präsident drängt: „Eine Verdoppelung des F&E-Budgets wird ein großer, aber mittelfristig unerlässlicher Schritt.“

 

„Nur zukunftsfitte Technologiestandorte werden die großen Herausforderungen mitgestalten, beeinflussen und bewältigen können. Hier brauchen wir für unsere Unternehmen ein starkes Bekenntnis auf Landesebene“, so der IV-Präsident. Die Industrie fordert daher nicht nur ein ambitioniertes Forschungsbudget, sondern vor allem einen stärkeren Fokus auf industrielle Kernthemen, um Technologieentwicklungen in Salzburg voranbringen zu können.

 

F&E-Quote leicht gestiegen - Salzburg dennoch nur an drittletzter Stelle

Insgesamt haben die öffentliche Hand und der private Sektor zusammen 2017 in Salzburg F&E-Aufwendungen von 443 Mio. Euro realisiert. Im pro Kopf-Vergleich der Bundesländer ist Salzburg mit F&E-Ausgaben von 804,10 Euro pro Einwohner an drittletzter Stelle. Die Salzburger Betriebe haben gegenüber 2015 ihre Ausgaben von 234,3 auf 284,7 Mio. Euro (+22 %) und das Land Salzburg von 12,9 Mio. auf 14,8 Mio. Euro (+15 %) gesteigert. Der Beitrag des Bundes ist im selben Zeitraum von 103,0 auf 96,4 Mio. Euro (-6,4 %) gesunken. Zusammengefasst bedeutet das für 2017 eine von 1,5 % auf 1,6 % leicht gestiegene F&E-Quote in Salzburg. Im Vergleich zu führenden Industrieregionen in Europa, welche eine F&E-Quote zwischen drei und fünf Prozent aufweisen, und zu den politisch angepeilten 3,76 % im Jahr 2020, wird jedoch deutlich, dass Salzburg einen Verbesserungsbedarf aufweist.

 

Während der Salzburger Unternehmenssektor, darunter auch zu einem erheblichen Teil die Salzburger Industrie, pro Einwohner 516,7 Euro für F&E ausgibt und damit im Mittelfeld der österreichischen Bundesländer liegt, investiert das Land Salzburg pro Kopf 26,9 Euro und befindet sich damit im Ländervergleich an drittletzter Stelle. Von den Bundesausgaben fährt Salzburg hingegen 175 Euro pro Kopf ein und liegt im nationalen Vergleich an vierter Stelle. Die Unternehmen tragen damit weiterhin den größten Teil der F&E-Ausgaben. Aufholbedarf hat Salzburg auch bei der Einnahme von Mitteln aus den Forschungsförderungsprogrammen: Im Bundeslandvergleich der Anteile an der Gesamtförderung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) hält Salzburg lediglich 3,3 %, im Ländervergleich der Bewilligungen des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) sind es 4,6 %.

 

Hinweis: Die Zahlen aus dem Jahr 2017 sind die derzeit aktuellsten und wurden Anfang August von Statistik Austria veröffentlicht.