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F&E Quote Salzburgs leicht gestiegen – 2017 wurden 443 Mio. Euro in Forschung investiert

Die alle zwei Jahre veröffentlichte F&E-Quote ist ein Gradmesser für Innovationsintensität und setzt die gesamten Forschungsausgaben des Wissenschafts- sowie Unternehmenssektors in Verhältnis zum Bruttoregionalprodukt

 

Die soeben veröffentlichen Zahlen der Statistik Austria belegen, dass Salzburg bei der F&E-Quote zwischen 2015 und 2017 um 0,1 Prozentpunkte zulegen konnte. War die F&E-Quote 2015 noch bei 1,50 so liegt sie nach den aktuellsten Zahlen bei 1,60. Dieses kleine Plus freut angesichts der Tatsache, dass nur vier Bundesländer einen Zuwachs erzielen konnten und Salzburg nach OÖ mit beachtenswerten 31 Zehntelpunkte plus die zweithöchste Verbesserung vor Vorarlberg und NÖ schaffte.

Foto: IV Salzburg

 

Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Salzburg weit weg vom Österreich-Durchschnitt einer 3,05 % F&E-Quote sowie von den politisch angepeilten 3,76% im Jahr 2020 ist. Im Vergleich zu Spitzenreiter Steiermark mit 4,91%, Wien mit 3,56% und OÖ mit 3,46% rangiert Salzburg mit 1,6% am vorletzten Platz vor dem Burgenland 0,85%! 

 

Foto: Statistik Austria

 

Mit Blick auf die Budgetvorbereitungen fordert die Industriellenvereinigung Salzburg von der Landesregierung eine Verdoppelung der Mittel für unternehmensrelevante Forschung und Entwicklung. „Wenn Salzburg die Aufholjagd im Bereich F&E gewinnen will, so muss entsprechend viel in Zukunftstechnologien investiert werden“, so IV-Salzburg-Präsident Peter Unterkofler, der gleichzeitig für die engagierte Umsetzung der Wissenschaftsstrategie dem Land Respekt zollt.

„Die intensive F&E-Tätigkeit der Industrie und der wissenschaftlichen Einrichtungen sehen wir als Rückgrat der Wirtschaftsentwicklung und als wesentlichen Standortfaktor,“ betont Unterkofler. Auch weiterhin werden die forschungsintensiven Industriebetriebe den größten Hebel erzeugen, denn derzeit kommen aus dem Unternehmenssektor zwei Drittel der für F&E eingesetzten Mittel im Bundesland. In Ergänzung der Bundesmittel erzeugt das Land mit seinen Mitteln eine positive Hebewirkung und befördert die Technologieentwicklung etwa durch die Stiftungsprofessuren an Universität und Fachhochschule – diese Maßnahmen des letzten Jahres werden sich in der F&E-Quote frühestens 2019 niederschlagen. Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist das Forschungsbudget des Landes bescheiden, weshalb der IV-Präsident drängt: „Eine Verdoppelung des F&E-Budgets wird ein großer, aber mittelfristig unerlässlicher Schritt“, so Präsident Unterkofler.  

Zahlen zum Forschungsstandort Salzburg

In Salzburg forschen rund viertausend Menschen in 275 Forschungseinheiten im Unternehmens- und Hochschulsektor, konkret sind es 3.546,3 Vollzeitäquivalente. Von den insgesamt 76.009 in der österreichischen Forschung Beschäftigten arbeiten 4,67% in Salzburg und 69% sind im Unternehmenssektor tätig. 48 Patente wurden 2018 für Patentinhaber mit Wohnsitz Salzburg erteilt.

2017 wurden österreichweit 3,86% der Ausgaben für Forschung und experimentelle Entwicklung in Salzburg getätigt: 443 Mio von insgesamt 11,289 Mrd Euro. Das Bruttoregionalprodukt Salzburgs betrug 2017 rund 27,619 Mrd Euro, wovon der Anteil des Sekundären Sektors an der Wertschöpfung 24% im Jahr 2017 betrug.

Die Forschungsausgaben flossen 2017 zu 18,6% in die Grundlagenforschung, zu 34,3% in die Angewandte Forschung und zu 47,1% in die Experimentelle Entwicklung. Was die Ausgabenarten betraf, so wurden 56,21% der Ausgaben für Personal, 36,56% für Sachausgaben, 6,84% für Ausrüstungsinvestitionen sowie 0,4% für Bauausgaben getätigt.

 

Link zur Regionalen F%E-Quote mit BRP und Forschungsausgaben

Link zu Regionalen Forschungsquoten der Bundesländer 2006- 2017