Europapolitik

Europatag: EU ist für Österreich Standortvorteil, der zählt

Die EU hat Österreich gestärkt – braucht jetzt neuen Schub für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation

9.5.2025

Am 1. Jänner 1995 trat Österreich der Europäischen Union bei. Was damals für viele ein mutiger Schritt ins Ungewisse war, hat sich als Meilenstein und Erfolgsmodell für Österreich erwiesen: wirtschaftlicher Aufstieg, offene Märkte, gemeinsame Stärke.

30 Jahre Erfolg und Wachstum

„Seit dem EU-Beitritt 1995 hat sich Österreich wirtschaftlich hervorragend entwickelt. Die Teilnahme am Binnenmarkt, die Öffnung neuer Märkte und der Zugang zu europäischen Förderprogrammen haben unsere Unternehmen gestärkt, Innovationen gefördert und Arbeitsplätze geschaffen“, erklärt IV-Präsident Georg Knill. Heute gehen rund 70 Prozent der heimischen Exporte in den EU-Binnenmarkt, fast jeder zweite Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt vom Außenhandel ab. Auch bei Investitionen zeigt sich der EU-Mehrwert deutlich: Seit 1995 haben sich die Auslandsinvestitionen in Österreich von 16 Milliarden Euro auf 205 Milliarden Euro mehr als verzehnfacht. Der EU-Binnenmarkt bietet Planungssicherheit, stabile Spielregeln und Zugang zu 450 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten – das ist für eine offene, exportorientierte Volkswirtschaft wie Österreich unverzichtbar.

EU braucht wirtschaftspolitisches Update

Nach all den Herausforderungen der letzten Jahre und dem zunehmenden Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, mahnt die IV Reformbereitschaft ein. „Der europäische Binnenmarkt bleibt in zentralen Bereichen wie Bürokratie, regulatorische Unterschiede und fehlende Investitionsanreize unvollständig. Das bremst Unternehmen aus und schwächt den Standort“, so Knill. Europa muss jetzt die Reformen liefern, die seit Jahren überfällig sind – etwa eine echte Kapitalmarktunion, technologieoffene Standortpolitik, digitale Infrastrukturen und faire Energiepreise.

Die Industriellenvereinigung betont: Europa ist nicht nur ein Markt, sondern unser strategischer Raum für Stabilität und Fortschritt. „Europa ist unser Sicherheitsanker, unser Innovationsnetzwerk und unsere Chance, im globalen Wettbewerb zu bestehen. Die nächsten 30 Jahre werden darüber entscheiden, ob Europa globaler Akteur bleibt – oder zum Zuschauer wird. Jetzt ist der Moment, mutig zu handeln“, so Knill abschließend.