Bildung und Gesellschaft

Industrie: Zeitgemäße Lehrpläne, die sich weiterentwickeln dürfen

Die Neugestaltung der Lehrpläne schafft einen Rahmen um zukünftig mehr „Life Skills“ inklusive Wirtschafts- und Finanzbildung zu vermitteln.

Mit den neuen Lehrplänen für Volksschule, Mittelschule und AHS, die heute kundgemacht werden, ist dem Bildungsministerium ein wichtiger Schritt hin zu einem modernen Schulsystem gelungen. Die Verankerung realistischer Kompetenzorientierung, insbesondere in den Bereichen Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung, Entrepreneurship Education, Informatische Bildung, Wirtschafts- und Finanzbildung sowie politische Bildung ist ein zentrales Element einer zeitgemäßen Unterrichtsgestaltung. 

Die Schule hat die wichtige Aufgabe, Kinder und Jugendliche auf die Herausforderungen des Lebens vorzubereiten und zur Entfaltung ihrer reflektierten, bewussten und verantwortungsvollen Handlungsfähigkeit beizutragen. Der Erwerb von „Life Skills“, die für die Lebensrealität der Heranwachsenden von großer Bedeutung sind, wird zukünftig stärker fokussiert. Dies wünschen sich laut der YEP-Studie aus 2022 insbesondere auch die Jugendlichen selbst, die sich demnach oftmals durch die Schule noch nicht ausreichend auf das Leben vorbereitet fühlen. 

Unternehmerisches Denken und Wirtschaftsbildung helfen, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Solche Zusammenhänge können schon früh, altersgerecht und auch spielerisch vermittelt werden. „Wirtschafts- und Finanzbildung liefern eine notwendige Grundlage dafür, kritisch, aktiv und eigenverantwortlich am Wirtschaftsleben teilzunehmen, die eigene Rolle in der Gesellschaft wahrzunehmen und sein Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten“, so IV-Generalsekretär Neumayer. 

Jugendliche sollen daher auch früh mit dem zukünftigen Angebot und den Anforderungen am Arbeitsmarkt vertraut gemacht werden, und abseits von tradierten Berufs- und Rollenbildern lernen, wie sie persönliche Stärken praktisch anwenden können. „Besonders in den MINT Fächern sind kreative und neugierige Köpfe gefragt. Und gerade in diesen Bereichen gibt es auch großes Potenzial für abwechslungsreiche und erfüllende Berufswege“, so Neumayer.  

Ein wichtiger Aspekt der Reform ist die von Bundesminister Polaschek angekündigte Möglichkeit, die Lehrpläne flexibel und rascher anpassen zu können. Gerade die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es für ein modernes Bildungssystem unerlässlich ist, auf neue Gegebenheiten eingehen zu können und so den rasanten Veränderungen unserer Zeit gerecht zu werden. Dabei sind selbstverständlich auch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Pädagoginnen und Pädagogen von großer Bedeutung und ebenfalls zu begrüßen.