„Die vorgelegten Maßnahmen der WKO-Strategie haben das Potenzial, die digitale Welt vor allem in der Berufsbildung noch deutlich stärker zu verankern“, erklärte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, am heutigen Dienstag anlässlich der von der Wirtschaftskammer präsentierten Bildungsstrategie. Eine professionell aufgesetzte virtuelle Lernplattform und weitere digitale Angebote für Lehrlinge, Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Unternehmen würden vielversprechende Ansätze für die Weiterentwicklung der beruflichen Bildung darstellen. Auch die persönlichen Entwicklungsperspektiven nach einer Lehrausbildung mittels durchgängiger Bildungspfade zu erweitern und durch eine Marke der höheren Berufsbildung sichtbar zu machen, sei aus Sicht der Industrie begrüßenswert. „Besonders sinnvoll wäre es, die Maßnahmen in Abstimmung mit der Bundesregierung und der Industrie umzusetzen, um Synergien zu nutzen und Doppelgleisigkeiten zu verhindern“, so Neumayer. Wichtig sei dabei auch, die Neuentwicklung oder Reform von Lehrberufen effizient und unbürokratisch umzusetzen.
Die Weiterentwicklung des österreichischen Bildungssystems möchte die IV auch mit weiteren Schwerpunktthemen vorantreiben. So fordert sie eine Aufwertung und Qualitätsoffensive im Bereich der Grundbildung (der heutigen Pflichtschulzeit), denn „eine qualitätsvolle Grundbildung inklusive Berufs- und Bildungsorientierung ist die Basis für lebenslanges Lernen und ermöglicht eine weiterführende, individuelle Spezialisierung, gerade auch in der Berufsbildung“, betonte Neumayer. Die Industrie tritt für eine mittelfristige Erhöhung der Zahl der MINT-Graduierten um 20 Prozent ein (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Die Weichen dafür seien bereits heute zu stellen. Aus Sicht der IV ist daher der geplante Ausbau des FH-Sektors ein wichtiger weiterer Schritt, um den Mangel der heimischen Industrie an hochqualifiziertem Personal, insbesondere im technischen MINT-Bereich, zu bekämpfen. „Nun ist es zentral, dass das für den Ausbau vorgesehene Finanzierungsvolumen des Bundes – auch über die aktuelle Legislaturperiode – hinaus abgesichert ist“, erklärte der IV-Generalsekretär abschließend.