Wie von Bundesminister Kocher vorgeschlagen, braucht es weitere Schritte, um eine Vollzeitbeschäftigung attraktiver zu machen. „Vollzeitarbeit sollte gegenüber der Teilzeitarbeit nicht benachteiligt werden, es gibt einige Stellschrauben im Bereich der steuerpolitischen Anreize, die gedreht werden können, damit sich Leistung wieder lohnt in unserem Land. Denn Leistungsbereitschaft muss wieder positiv besetzt werden“, so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), anlässlich der aktuellen Diskussion und stellt klar: „ein rascher und konsequenter Ausbau der Kinderbetreuung und -bildung, gerade bei den Jüngsten, ist nicht nur entscheidend im Kampf gegen den Fach- und Arbeitskräftemangel, sondern auch ein relevanter Wettbewerbsfaktor für Unternehmen, Regionen und den Wirtschaftsstandort Österreich.“
Anreize für eine Vollzeitbeschäftigung wurden seitens der Industrie im IV-Maßnahmenpaket zu "Leistung muss sich lohnen" vorgeschlagen. "Zielführend wäre ein Freibetrag, beispielsweise in der Höhe von 5.000 Euro, der bei einem Wechsel von Teilzeit- auf Vollzeitarbeit einen Anteil des Einkommens von der Einkommenssteuer befreit. So wird Leistung wieder fair entlohnt und macht den heimischen Standort wettbewerbsfähiger“, betont Knill. Auch für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollten steuerliche Erleichterungen gesetzt werden, um diese länger im Arbeitsprozess zu halten. „Der Arbeitsmarkt hat sich komplett gedreht. Die Industrie sucht dringend nach Fach- und Arbeitskräften und setzt dabei auch auf Menschen nach dem Pensionsantrittsalter. Eine Streichung der Beitragspflicht zur Pensionsversicherung würde die Nettoeinkommen deutlich erhöhen und klare Anreize für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schaffen“, ergänzt Knill. Derzeit besteht für Personen, die ab dem Regelpensionsalter eine Pension und ein Erwerbseinkommen beziehen volle PV-Beitragspflicht.