Nach insgesamt vier, sehr schwierigen Jahren in Folge multipler Krisen – von massiven Absatzeinbrüchen in der Automobil-Industrie ab 2018, einer weltweiten Chip-Lieferkrise 2019 und 2020 bis hin zur Pandemie und explodierenden Stahlkosten seit 2021 - ist die Firma Kässbohrer Transport Technik GmbH nunmehr wieder mit voller Kraft am Weg zu neuen Ufern: „Dank hochwertiger und europaweit führender Produkte haben wir derzeit ein sehr gut gefülltes Auftragsbuch mit einem historischen Höchstwert allein für den Standort Eugendorf mit rund 300 Mio. Euro. Damit haben wir für uns, für unsere Mitarbeiter, Mitarbeiter:innen und für unsere Lieferanten und Partner eine sehr gute Basis für die Herausforderungen der kommenden zwei bis drei Jahre“, so Markus Guggenbichler.
Um einen solches Produktionsvolumen bewältigen zu können, braucht es die richtigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die neue Kässbohrer-Geschäftsführung setzt dabei verstärkt auf innerbetriebliche Ausbildungen und Qualifikationen. Speziell für den Produktionsbereich werden angesichts der notwendigen Verdreifachung der Produktion innerhalb kürzester Zeit natürlich auch neue Mitarbeiter:innen gesucht und qualifiziert. Wie viele Firmen ist auch Kässbohrer auf der Suche nach motivierten Fachkräften speziell im Bereich Fahrzeugbau, Mechanik, Elektrik und Lackierung. „Die innerbetriebliche Lehrlingsausbildung sowie der Schwerpunkt ‚Frauen in der Technik‘ sind in unserer Firma schon länger forciert worden, sodass wir aktuell davon durchaus profitieren“, so Alexander Pirker.
Auch das Thema ‚Nachhaltigkeit‘ und ‚Innovation‘ waren natürlich Themen beim Besuch und dem Austausch mit der Wirtschaftskammer-Delegation. Aus der Erfahrung von Präsident Buchmüller und Direktor Pammer steht und fällt der Wirtschaftsstandort Salzburg mit der Innovationskraft der Betriebe. Kässbohrer hat sich trotz verschiedener Krisen immer wieder dem Thema Zukunftslösungen verschrieben und übrigens europaweit den ersten vollelektrischen Autotransporter schon vor rund einem Jahr auf den Markt gebracht. Allein im laufenden Geschäftsjahr sind bereits über 30 sogenannte Zero-Emission-Fahrzeuge, also Fahrzeugtransporter mit emissionsfreier Antriebstechnologie, in enger Kooperation mit den führenden LKW-Herstellern, geplant!
Zukunftsaussichten
Wenn es um die Zukunft der Salzburger Wirtschaft geht, braucht es auch einen offenen Dialog mit der Politik. Die WKO Salzburg versteht sich als verlässlicher Partner der Wirtschaft und Politik und Unterstützer, wenn es um die internationale Wettbewerbsfähigkeit von heimischen Unternehmen geht. Dr. Pammer dazu: „Neben dem Global Player USA ist Österreich dank der WKO eines von ganz wenigen Ländern überhaupt, die ein eigenes Handelsvertretungsnetz zur Unterstützung der eigenen exportierenden Wirtschaft praktisch weltweit betreibt!“. A propos Zukunft: Nach den Veränderungen in den letzten Jahren in der Fahrzeugindustrie, aber auch den Erfahrungen aus Pandemie und der sogenannten Re-Lokalisierung in dem Sinn, dass auch in China oder anderen Beschaffungsmärkten nicht alles so funktioniert wie man Jahre lang geglaubt hat, zeichnet Dr. Guggenbichler insgesamt ein sehr positives Bild der oftmals der ‚old industry‘ zugeschriebenen Fahrzeugbau-Branche: „In vielen Branchen gibt es einige wenige große Hersteller, die den globalen Markt bestimmen. Spezialfahrzeug-Hersteller wie Kässbohrer und auch andere mittelständische Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Leistungen erbringen, die große Konzerne nicht leisten können. Diese Leistungsfähigkeit basiert auf der Erfahrung und Kompetenz unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und unserer Nähe zum Anwender, nämlich dem LKW-Fahrer wenn es beispielsweise um Kässbohrer-Fahrzeugtransportlösungen geht oder dem Lebensmittellogistiker wenn es beispielsweise um Food-LKW unserer Tochterfirma ROHR Spezialfahrzeuge geht!“