Sony DADC: US-Produktion wandert nach Salzburg

Sony DADC produziert ab Mitte des Jahres sämtliche Speichermedien für den europäischen und amerikanischen Markt in Thalgau.

Der Hersteller für optische Speichermedien Sony DADC mit Hauptsitz in Thalgau verlegt die gesamte Disk- und Gaming-Produktion für den europäischen und amerikanischen Markt nach Thalgau. Bis Mitte des Jahres wird noch in einem Werk in Terre Haute im US-Bundesstaat Indiana produziert. Geschlossen werde das US-Werk nicht. "In diesem befinden sich dann nur mehr die Verpackungs- und Distributions-Einheiten", sagt Dietmar Tanzer, Präsident at Sony DADC International. 100 Arbeiter im US-Werk verlieren ihren Job. 150 Mitarbeiter werden in Terre Haute weiterhin beschäftigt. Das Werk im Westen von Indiana hatte in den 1980er-Jahren als erster Hersteller von Compact Discs (CDs) in den USA begonnen. Dass der Markt für optische Speichermedien (CD, DVD, Spiele-Datenträger) ein rückläufiger ist, ist kein neues Phänomen. Dietmar Tanzer sieht die Hauptursache in der kontinuierlichen Umstellung auf digital im Home-Entertainment-Markt. Die Anzahl an Streamingdienstleistern und steigende Abonnentenzahlen zeigen das schwierige Marktumfeld.

Standort Thalgau profitiert von Umstrukturierung

Sony DADC produziert, verpackt, distribuiert und serviciert Musik-CDs, DVDs und Discs für den Computerspielebereich. Als wichtigstes Produkt seien die Speichermedien für die Playstation anzusehen, sagt Tanzer. Die Marke Playstation ist eine Videospielmarke des Sony-Konzerns. Für die hauseigene Marke agiert man als alleiniger Produzent. In Thalgau wird im Schichtbetrieb gearbeitet. Bis zu 500 Mitarbeiter werden zur Hochsaison am Standort beschäftigt. 380 Mitarbeiter davon sind beim Unternehmen beschäftigt. Der Rest wird je nach Produktionsaufträgen mit Leiharbeitern abgewickelt. Um die Produktionsaufträge aus dem US-Werk zu übernehmen, wolle man auch künftig auf Leiharbeiter setzen, sagt Tanzer. Produziert wird im Zwei- beziehungsweise Dreischichtbetrieb.

Unternehmen bietet zahlreiche Anreize

Als Hochsaison gilt für das Unternehmen die Zeit vor Weihnachten. In dieser werden besonders viele Datenträger und aufwendige Verpackungen für Kunden produziert. Eingelagert werde nichts, es wird "just in time" nach Kundenaufträgen produziert. Zwischen drei und vierzehn Tage brauche man, um hohe Stückzahlen an Datenträgern inklusive aufwendiger Verpackungen an die Großkunden zu liefern. Dem Facharbeitermangel wirke man durch geringe Fluktuation im Mitarbeiterstamm entgegen, sagt Tanzer. Zahlreiche Anreize vor allem in puncto grüner Mobilität, wie die Förderung von Diensträdern und Elektroautos, bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitern. Zuletzt kam man auch mit einer Impfprämie von 250 Euro pro Mitarbeiter in die Berichterstattung. Der Umsatz des Konzerns Sony DADC liegt bei knapp 350 Millionen Euro. Rund 650 Millionen Datenträger werden jährlich produziert. Die weiteren Standorte sind in den USA, China, Australien, England, Schweden, Spanien und Tschechien. An diesen wird primär verpackt und verschickt