Im zweiten Quartal 2025 sehen wir die Entwicklung der letzten drei Quartale bestätigt. Für zahlreiche Salzburger Unternehmen hat sich die Geschäftslage aktuell verschlechtert - die Aussichten in sechs Monaten sind jedoch überwiegend positiv: Die Hälfte der Betriebe schätzt ihre Lage in der Zukunft günstiger ein. Die Auftragsbücher sind dennoch wieder deutlich schlechter gefüllt – soweit der Tenor der aktuellen IV-Konjunkturumfrage zum Quartal Q2/25.
Die Ertragssituation wird im Vergleich zum letzten Quartal wesentlich schlechter bewertet. In sechs Monaten rechnen allerdings mehr als ein Drittel der Betriebe mit einer gestiegenen Ertragslage. Nur mehr 10 % rechnen dann noch mit einer Verschlechterung der Situation.
Die Auslastung der Produktionskapazität wird weiter steigen: 90 % erwarten steigende oder zumindest gleichbleibende Werte. Dementsprechend rechnen nur noch 12 % der Unternehmen mit einem abnehmenden Beschäftigtenstand.
Mit dem Wert +31,0 ist das Barometer des Geschäftsklimas auch dieses Quartal weiter im positiven Bereich hochgeklettert. (Q1-25: +25,3). Dieses Klima wurde durch den Mittelwert zwischen aktueller und der Geschäftslage in sechs Monaten errechnet.
Industrie im Aufwind, aber volle Lager dämpfen Produktion
Auch das Wifo sieht den konjunkturellen Tiefpunkt in Österreich bereits durchschritten. Der Aufwind in der Industrieproduktion werde derzeit noch durch den Abbau hoher Lagerbestände gedämpft. Gleichzeitig berücksichtigen die Umfragedaten, die auf eine Stimmungsaufhellung in der Industrie hindeuten, noch nicht die jüngsten Zolldrohungen der USA. Die Unsicherheit sei nach wie vor überdurchschnittlich hoch.
„Das Salzburger Konjunkturbarometer zeigt ganz deutlich: die aktuelle Situation ist nicht zufriedenstellend! Dennoch gibt es verhaltene Zuversicht für das zweite Halbjahr 2025. Bestätigt wird dies nun auch durch vorsichtig optimistische Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute. Unsere Betriebe haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie Krisen mit Flexibilität und Widerstandskraft meistern – darauf dürfen wir stolz sein. Im österreichweiten Vergleich steht Salzburg wirtschaftlich deutlich besser da“, erklärt IV Salzburg-Präsident Peter Unterkofler.
„Die allgemeine Wirtschaftslage bleibt jedoch angespannt: Internationale Prognosen senden deutliche Warnsignale. Eine mögliche Erholung im zweiten Halbjahr ist unsicher, nicht zuletzt wegen geopolitischer Risiken wie der US-Handelspolitik. Angesichts des eingeleiteten Defizitverfahrens der EU für Österreich sind umfassende Strukturreformen dringend nötig. Bund und Länder müssen hier gemeinsam Verantwortung übernehmen“, betont Unterkofler.
Die Ergebnisse der IV-Konjunkturumfrage im Detail
Zur Befragungsmethode: An der Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Salzburg haben sich 29 Betriebe mit 12.105 Beschäftigten beteiligt. Die Auswertung ist nach Beschäftigten gewichtet. Bei der Umfrage werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. An den Prozentanteilen der Antworten wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den positiven und negativen Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. Das Konjunkturbarometer wird aus dem Mittelwert der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten bestimmt.