Woran gearbeitet werden soll, um Salzburg, Tirol und Vorarlberg noch attraktiver und gemeinsamer voranzubringen, darüber diskutierten die Präsidenten und Geschäftsführer der drei Landesgruppen im Rahmen eines Treffens bei Swarovski in Wattens Ende Februar. Die Gespräche zu Verfahrens- und Infrastrukturbeschleunigung, Forschung sowie politische Entwicklungen wurden mit einem Besuch in den fantastischen Kristallwelten des Weltmarktführers für Glasobjekte abgerundet.
Es gibt einige Gemeinsamkeiten der westlichen Bundesländer: nur in Salzburg, Tirol und Vorarlberg verzeichnet die demographische Entwicklung eine positive Geburtenbilanz – neben Wien, wo die Zuwanderung für mehr Geburten als Sterbefälle sorgt. Im Hinblick auf den akuten Arbeitskräftemangel ist dies ein wichtiger Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung. Im regionalökonomischen Vergleich der Regionen Mitteleuropas finden sich die Bundesländer der Westachse unter den Top 20 und haben beste Perspektiven.
Westachsentreffen als starkes Signal für Kooperation
Diese Tradition wurde auch heuer weiter fortgeführt. In einer gemeinsamen Schlusserklärung nach Ende des Treffens betonen die Präsidenten Peter Unterkofler (Salzburg), Christoph Swarovski (Tirol) und Martin Ohneberg (Vorarlberg) die Bedeutung der Industrie in den drei Bundesländern: „Mit einem Anteil von 19 Prozent an der österreichischen Bevölkerung erwirtschaften unsere drei Industrieländer stolze 21 Prozent der bundesweiten industriellen Wertschöpfung. Die Industrie in Salzburg, Tirol und Vorarlberg ist also trotz ihrer kleineren Strukturen von herausragender Bedeutung für die österreichische Volkswirtschaft. Darüber hinaus sind sich die Strukturen mit einer Vielzahl an zumeist familiengeführten, hoch innovativen Unternehmen sehr ähnlich. Ebenso werden diese mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert: Internationalisierung, vor allem im Kontext des Arbeitskräftemangels wie auch Kinderbetreuung in den ländlicheren Regionen, ähnlich gelagerte Herausforderungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung und vieles mehr können durch verstärkte Kooperation und Austausch unserer Landesgruppen besser angegangen und bewältigt werden. Wir können alle voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen. Daher werden wir die Zusammenarbeit auch in der Zukunft ausbauen und noch näher zusammenrücken.“
Hoher Mitarbeiterbedarf und Forderungen an den Bund
Angesichts all dieser Umstände haben die drei IV-Präsidenten auch gezielte Forderungen an den Bund formuliert. Eine dieser Forderungen betrifft die internationale Zuwanderung, die sich in den ländlichen Gebieten des Westens oft als schwieriger erweist als in den urbanen Zentren des Ostens: „Gerade in Wien und Umgebung tut man sich wesentlich leichter, internationales Fachpersonal anzulocken, entsprechend fallen dort auch die Schwächen der Rot-Weiß-Rot Karte weniger ins Gewicht. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg wünschen wir uns aber eine noch umfassendere Reform dieses Instruments und die Unterstützung einer positiven Grundstimmung für qualifizierten Zuzug aus dem Ausland, damit auch wir unserem Arbeitskräftemangel mit aller Kraft begegnen können“, so die drei Präsidenten.
Weiters sehen Unterkofler, Swarovski und Ohneberg dringenden Handlungsbedarf in der Unterstützung der leistungswilligen Bevölkerung: „Leistung muss sich wieder lohnen. Daher braucht es einen Leistungsbonus für Erwerbstätige, die über das Erreichen des Regel-Pensionsalters hinaus arbeiten wollen, sowie die Einführung eines Freibetrags für Vollzeitarbeit, um die Extrameile von ArbeitnehmerInnen zu belohnen. Es muss in Österreich finanziell wieder einen deutlicheren Unterschied machen, ob man Teilzeit oder Vollzeit arbeitet. Nur so schaffen wir es, den Arbeitskräftemangel in Österreich einzudämmen.“