Konjunkturbarometer steht auf Zuversicht

Das Konjunkturbarometer und der Zukunftsoptimismus der Salzburger Unternehmen ist im Steigen - Entwicklung der Auftragslage (vor allem international) bewegt sich auf Vorjahresniveau - Aussicht für das nächste Halbjahr weitgehend positiv - nur in Metalltechnik-Branche ist das Bild durchwachsen.

Salzburgs Industrie blickt trotz aller Widrigkeiten mit Zuversicht nach vorne – soweit der Tenor der aktuellen IV-Konjunkturumfrage zum Quartal Q1/23. Die Lage in den meisten Branchen kann als robust bezeichnet werden, denn die Einschätzung der Geschäftslage bleibt überwiegend bei „durchschnittlich bzw. gleichbleibend“ eingependelt. Auch wenn zuletzt die Inflationsrate leicht gesunken ist, belasten die europaweit überdurchschnittlich hohe Teuerung, die Lohnabschlüsse und die mittlerweile drei Jahre andauernde Lieferkettenproblematik aufgrund von Pandemie und Krieg die Unternehmen. 

„Die Entspannung auf den Energiemärkten verbessert jedoch die Unternehmensstimmung und wirkt positiv auf den wirtschaftlichen Ausblick auf das nächste Halbjahr“, weiß Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg und erklärt weiter: „Die Kurve der Auftragsbestände der Salzburger Betriebe hat sich nach einem Knick zuletzt wieder verbessert und gleichzeitig wird eine insgesamt günstigere Ertragssituation in den nächsten 6 Monaten erhofft.“ Er weist darauf hin, dass keineswegs alle Unternehmen höhere Kosten weitergeben können, etwa weil sie in der Zulieferkette sind oder in einem mit Fixpreisen regulierten Markt. 

Ohne die Zeit nach der Wahl in einer politischen Kristallkugel zu betrachten: Für den langfristigen Erhalt unseres Wohlstandes muss die Arbeitswelt so gestaltet werden, dass Mehr-Arbeit belohnt wird, nämlich mit Überstundenfreibeträgen und Anreizen, um länger im Erwerbsleben zu bleiben“, macht sich Peter Unterkofler Gedanken über die Zukunft des Standorts Salzburg. Der 32-Stundenwoche Forderung erklärt er eine glatte Absage, diese ginge komplett in die falsche Richtung.  

Die derzeitige Ertragssituation der Salzburger Industrie widerspiegelt die angespannte Situation und die vielen Herausforderungen und wird im Q1/23 daher von den Unternehmen überwiegend mit „durchschnittlich“ bewertet. Mit dem Wert 23,7 springt das Barometer des Geschäftsklimas im Vergleich zur Null-Nummer von vor einem halben Jahr (0,2 in Q3; 8,3 in Q4) auf jenes Niveau, das wir aus den Jahren 2015/16 kennen. Dieses Klima wurde durch den Mittelwert zwischen aktueller und der Geschäftslage in sechs Monaten errechnet.

 

Die Ergebnisse der IV-Konjunkturumfrage im Detail

 

Alle zehn Parameter bleiben weiterhin im positiven Bereich: Im ersten Quartal 2023 bewerten 86 % der befragten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage entweder als „gut bzw. steigend“ oder mit „durchschnittlich bzw. gleichbleibend“, 14 % mit „schlechter“. Der Ausblick auf die Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten erhellt sich weiter: Unisono bewerten die Unternehmen die künftige Geschäftslage als steigend (29 %) bzw. gleichbleibend (65 %), wirtschaftlich schlechteren Zeiten sehen hingegen nur 6 % der Unternehmen entgegen. 

Die Einschätzung der Auftragsbestände ist wieder positiver und in etwa ident wie vor rund einem Jahr (86 % vs. 80 % Q4). Weiter im Steigen ist auch eine „gute bzw. durchschnittliche“ Auftragslage aus dem Ausland (84 % vs. 77 % Q4). Momentan benötigen 86 % der befragten Unternehmen neue MitarbeiterInnen bzw. werden ihren aktuellen Beschäftigungsstand halten – der Anteil an Unternehmen sinkt, die gezwungen sind Stellen abzubauen (14 % vs. 16 % Q4) - so der Stand Mitte März 2023.  

Acht Zehntel der Betriebe bewerten ihre Ertragssituation im ersten Quartal 2023 als „gut“ bzw. „durchschnittlich“- auffällig ist der weitere Rückgang der Beurteilung „schlecht“ von zuletzt 24 % auf aktuell 18 %. Gesunken auf 6 % ist auch der Anteil der Unternehmen, die mit finanziellen Einbußen rechnen (20 % Q4) - der Ausblick auf gleichbleibende bzw. bessere Zeiten überwiegt somit weiterhin. Ein interessantes Bild zeigen Produktionstätigkeit sowie Produktionskapazitäten in der Dreimonatsvorschau: Sowohl der Anteil der Unternehmen, die aktuell einer „steigenden bzw. gleichbleibenden“ Produktionstätigkeit entgegensehen, hat sich weiter erhöht und befindet sich mittlerweile auf jenem Niveau von 2021. 

Zur Befragungsmethode: An der Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Salzburg haben sich 34 Betriebe mit 16.227 Beschäftigten beteiligt. Die Auswertung ist nach Beschäftigten gewichtet. Bei der Umfrage werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. An den Prozentanteilen der Antworten wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den positiven und negativen Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. Das Konjunkturbarometer wird aus dem Mittelwert der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten bestimmt.

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