JA zu einem fairen Mercosur-Abkommen!

Die Industriellenvereinigung engagiert sich stark für das Mercosur-Abkommen. Weitere Unterstützung ist nun von Seiten der Wirtschaftskammer zu erwarten. 

Eine umfassende Kampagne setzt unter dem Motto „Starke Partner für nachhaltigen Handel“ die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit vier südamerikanischen Ländern positiv in Szene. „Das ‚Nein‘ zum EU-Mercosur-Abkommen mit Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay ist nicht mehr zeitgemäß und muss neu bewertet werden“, erklärt IV-Salzburg-Präsident Peter Unterkofler, denn: „Freihandel schafft Wohlstand und Arbeitsplätze, wirkt politisch stabilisierend und ist das beste Mittel zur globalen Armutsbekämpfung. Die geopolitische Lage hat sich durch Pandemie, Krieg in der Ukraine und Spannungen im Südpazifik geändert.“ 

Einmalige Chance auf zukunftsfitte, globale Partnerschaften

Europa und auch Österreich haben gelernt, dass es nicht klug ist, sich in übermäßige Abhängigkeiten zu begeben. Für die europäische und damit heimische Industrie liegen die Vorteile mit diesen neuen Partnern klar auf der Hand: 

  • Salzburger Unternehmen nehmen erleichtert an öffentlichen Ausschreibungen teil. Diese belaufen sich auf ein geschätztes Volumen von 300 Mrd. Euro jährlich.
  • Europäische Standards – vom Klima- und Umweltschutz, bis hin zu Arbeitnehmerrechten – werden nach Südamerika exportiert.
  • Der Abbau der Zölle, vereinfachte Genehmigungsprozesse und Zertifizierungsverfahren schaffen Jobs sowie Wachstum - der entfallene Zoll kann als Investment in das eigene Unternehmen eingebracht werden. 91 Prozent der Zölle für europäische Exporte nach Mercosur werden im Laufe von 15 Jahren aufgehoben; z.B. betragen derzeit KFZ-Zölle 35% und würden dann entfallen.
  • Zudem werden durch den Abbau von Zöllen Preise für den Endkonsumenten gesenkt. 

Mercosur-Region wichtig für Salzburger Unternehmen

Georg Hemetsberger, CEO Eisenwerk Sulzau-Werfen (ESW), berichtet aus der Praxis: “Das ESW ist vom Export abhängig und seit Jahrzehnten gehören die Länder in Südamerika, insbesondere Brasilien, zu den wichtigsten Absatzmärkten für unser Unternehmen. Für uns als Exporteur sind Handelsabkommen mit dieser Region sehr bedeutsam, daneben die politische, soziale und wirtschaftliche Integration dieser Region an sich und mit uns in Europa. Selbstverständlich sehen wir einen Handel mit umwelt- und klimaschädlichen Produkten sehr kritisch und dieses Thema findet hoffentlich eine zeitgemäße und nachhaltige Berücksichtigung im Abkommen.“  

Klima- und Umweltschutz im Fokus

Salzburg, Österreich und die EU sind keine abgeschotteten Inseln, ganz im Gegenteil: Wir sind die, die wirtschaftliche und klimatische Auswirkungen am unmittelbarsten spüren und spüren werden. Die Mercosur-Region hingegen ist reich an Rohstoffen und seltenen Erden, welche Europa für die grüne Transformation – etwa in der Batterieproduktion – dringend benötigt. „Mit strengeren Klimazielen könnten wir diese Länder auch als aktive Partner im Kampf gegen den Klimawandel gewinnen“, unterstreicht Unterkofler einen weiteren positiven Aspekt.

Auch ist sichergestellt, dass dieses Abkommen die geltenden EU-Umwelt- und Sozialstandards unberührt lässt - Europa wird auch in Zukunft über diese ausschließlich durch die eigenen Gesetzgebungsverfahren bestimmen.