Auch wenn die aktuelle Umfrage die Auswirkungen der Ukraine-Krise erst in ihren Anfangsstadien darstellt, lassen die Zahlen bereits ein Bild entstehen, welches das schreckliche Kriegsszenario mitten in Europa in mehrfacher Hinsicht widerspiegelt: Die Angst vor weiter steigender Inflation und einem Lieferstopp der alternativlosen Gasversorgung aus Russland regieren das Geschäftsleben ebenso wie die weiterhin angespannte Lieferketten-Situation und damit einhergehenden möglichen Produktionsstopps“, erläutert ein alarmierter Peter Unterkofler und erklärt weiter: „Ein Gas-Lieferstopp aus Russland hätte verheerende Auswirkungen auf unsere Industrie, für die gesamte Wirtschaft und in weiterer Folge auch für die privaten Haushalte. Spätestens jetzt müssen statt vager Notfallszenarien ausgeklügelte Pläne entworfen und die Interessenvertreter der Wirtschaft in die Planungen miteingebunden werden. Denn nach meiner Einschätzung wird das kommende halbe Jahr schlagend für die langfristige Entwicklung der Wirtschaftslage in ganz Österreich und Europa“, so Unterkofler vorausblickend.
Die Ergebnisse der IV-Konjunkturumfrage im Detail
Im ersten Quartal 2022 bewerten alle befragten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage entweder als „gut bzw. steigend“ oder mit „durchschnittlich bzw. gleichbleibend“, keines sieht eine „schlechte“ Lage. Beim Ausblick auf die Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten sehen aktuell jedoch fünf Unternehmen ungünstigeren Zeiten entgegen. Ebenfalls fast alle Unternehmen bezeichnen die derzeitigen Auftragsbestände sowie die aktuelle Auslandsauftragslage als „steigend“ bzw. bewerten mit „gleichbleibend“. Dieser Ausblick auf die nächsten Monate versprüht weiterhin Optimismus, alle zehn Parameter liegen im positiven Bereich. Weiterhin benötigen die befragten Unternehmen neue MitarbeiterInnen bzw. werden ihren aktuellen Beschäftigungsstand halten; jedoch sieht sich ein Unternehmen gezwungen Stellen abzubauen, so der Stand Mitte März 2022.
Nur mehr 10 % der Betriebe bewerten ihre Ertragssituation im ersten Quartal 2022 als „gut“, aber immerhin noch 78% als „durchschnittlich“; annähernd fixiert über das letzte Jahr zieht sich Wert „schlecht“ bei zuletzt 12%. Zwar rechnen die Unternehmen mit insgesamt 28% der von der Umfrage umfassten Beschäftigten mit Einbußen (Vorquartal 17%); der Ausblick auf gleichbleibende bzw. bessere Zeiten überwiegt somit auch weiterhin äußerst stark. Auch die Produktionstätigkeit sowie Produktionskapazitäten in der Dreimonatsvorschau ist überwiegend positiv: Die meisten Unternehmen sehen aktuell einer stabilen Zukunft entgegen, rund die Hälfte sieht eine „steigende“ Produktionstätigkeit.
Zur Befragungsmethode: An der Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Salzburg haben sich 18 Betriebe mit 9.828 Beschäftigten beteiligt. Die Auswertung ist nach Beschäftigten gewichtet. Bei der Umfrage werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. An den Prozentanteilen der Antworten wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den positiven und negativen Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. Das Konjunkturbarometer wird aus dem Mittelwert der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten bestimmt.
Unten finden Sie die Ergebniszahlen sowie die Grafiken zum Konjunkturbarometer.