Lehrstellen-Challenge: Lehrlinge aus fünf Betrieben ausgezeichnet

Die Allianz für Beschäftigung gab bei einer Pressekonferenz am 20. Oktober einen Überblick über den Lehrstellenmarkt in Salzburg und stellte die Videos der PreisträgerInnen vor. Die Industriellenvereinigung (IV) Salzburg unterstützte das AMS gemeinsam mit dem Land Salzburg, der Wirtschaftskammer und der Arbeiterkammer bei der erfolgreichen Aktion zur Lehrlingsgewinnung.

Ziel der AMS-Lehrstellen-Challenge war, die Vielfältigkeit der Lehrangebote im Bundesland Salzburg durch Lehrlinge selbst präsentieren zu lassen. Diesen Sommer lief die Video-Challenge mehrere Monate über Social Media nach dem Start durch die Nominierung der ersten drei Unternehmen. Jeder Betrieb nominierte dann seinerseits wieder drei Unternehmen. Zudem wurden alle Betriebe, die offene Lehrstellen haben, per Brief angeschrieben und auf die Aktion aufmerksam gemacht. Der Erfolg kann sich sehen lassen: 66 Videos wurden bei der Challenge eingereicht, insgesamt 30 verschiedene Lehrberufe aus elf Branchen vorgestellt. Bis zum Ende am 30. August wurden damit 1,5 Millionen Views auf verschiedenen Social-Media-Kanälen generiert. 

„Es ist uns gelungen die Bandbreite von Lehre zu zeigen, Jugendliche für den Lehrberuf zu ermutigen und den Betrieben eine Plattform zu geben, sich einem jungen Publikum zu präsentieren“, fasst AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer zusammen. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der „Allianz für Wachstum und Beschäftigung“ hat die Videos gesichtet und fünf Gewinner ausgewählt. Als Preise stellt die Allianz fünf Führerscheinkurse zur Verfügung, wobei der Wert natürlich auch auf mehrere Lehrlinge eines Betriebes aufgeteilt werden konnte.

 

Lehrstellenmarkt in Salzburg 

Die Lehrstellenzahlen zeigen eine dramatische Differenz zwischen offenen Lehrstellen und Lehrstellensuchenden: Mit Anfang Oktober 2021 gab es im Bundeland 1.557 offene Lehrstellen und 237 Jugendliche, die einen Lehrplatz suchten. „Da in Salzburg schon seit Monaten Vollbeschäftigung herrscht, wird es immer schwieriger mit bewährten Modellen Lehrlinge zu finden. Die aufgehende Schere ist mit Jugendlichen nicht zu schließen – darum forciert das AMS Salzburg schon seit einiger Zeit die Erwachsenenlehre und fördert durch eigene Programme die Lehrausbildung für über 18-Jährige, die Teillehre für Menschen mit Handicap und die arbeitsplatznahe Qualifizierung, das Sammeln von Berufserfahrung in einem Ausbildungsbetrieb“, so Beyer. Über die Erwachsenenlehre konnten zwischen Jänner 2016 und September 2021 bereits 1.635 Fachkräfte ausgebildet werden.

 

Fachkräfte und Mint-Fächer 

„Für unsere Mitgliedsbetriebe wird es immer wichtiger über ausreichend und dringend notwendige Fachkräfte zu verfügen, um die steigende Auftragslage bewältigen zu können“, erklärt IV-Salzburg-Präsident Peter Unterkofler und betont weiter: „Ein wichtiger Beitrag dazu ist sicher der „Eigenbau“, die innerbetriebliche Lehrlingsausbildung, um gezielt notwendige Fertigkeiten und Schlüsselqualifikationen – vor allem in den MINT-Bereichen - zu schulen. Training on the Job kann so vielfältig sein, wie unser Gewinnerunternehmen Sigmatek zeigt: Klassische Lehre als erster Bildungsabschluss, Lehre nach der Matura oder ergänzende Lehre zur Höherqualifikation als Teil des lebenslangen Lernens.“

 

Video Sigmatek: https://www.facebook.com/watch/?v=798334427453646

 

Lehrlingsfreundlichstes Bundesland 

„Die Karrierechancen mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre sind großartig und eröffnen eine Vielzahl an Möglichkeiten, sowohl im In- als auch im Ausland. Gute und qualifizierte Fachkräfte sind besonders jetzt gefragter denn je und haben exzellente Jobaussichten“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

„Salzburg soll zum lehrlingsfreundlichsten Bundesland Österreichs werden. Diesem Ziel hat sich eine breite Allianz von Politik, Sozialpartnern, Arbeitsmarktservice und Bildungsdirektion verschrieben. Mir geht es vor allem darum, die vielfältigen Wege der Berufsmöglichkeiten aufzuzeigen und das Image der Lehre noch weiter zu verbessern“, so Haslauer weiter.

 

Video Hotel und Restaurant Laschenskyhof: https://www.youtube.com/watch?v=UhfxRRwen0A

 

Lehre mit Matura 

Mit dem Ziel die Lehre attraktiver zu machen, indem parallel zur Berufsausbildung die allgemeine Hochschulreife absolviert werden kann, haben Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer im Jahr 2008 die „Lehre mit Matura“ gestartet. In Salzburg startet fast jeder 5. Lehrling (18%) diese Ausbildung - das ist doppelt so viel wie im Österreich-Schnitt (9%).

Eine weitere Möglichkeit, den Lehrabschluss auf dem zweiten Bildungsweg zu erlangen, ist das Projekt „Du kannst was“. Hier können sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit guten beruflichen Fähigkeiten ihr erworbenes Know-how anerkennen lassen. Nach einer Art Inventur des beruflichen Wissens werden die fehlenden Kenntnisse punktgenau durch Weiterbildung erworben und schließlich im zweiten Qualifikationscheck unter Beweis gestellt. Nach erfolgreicher Prüfung wird das Lehrabschlusszeugnis verliehen.

 

Video Lagermax: https://www.facebook.com/lagermaxag/videos/325549799181869/

 

Lehre in Salzburg: Corona-Tief überwunden!

 Die Wirtschaftskammer Salzburg ortet – trotz aktueller Schwierigkeiten der Betriebe, Lehrlinge zu bekommen – dennoch einen wachsenden Image-Gewinn für die Lehre:

Zwar ist die Zahl der Gesamtlehrlinge Corona-bedingt in Salzburg um 1,9 Prozent auf 8.220 gesunken, mit Anfang September haben aber wieder 2.377 Lehrlinge ihre Ausbildung im ersten Lehrjahr aufgenommen, um 2,3 Prozent mehr als im schwierigen Jahr 2020.

Die Lehre ist außerdem noch immer eine wichtige Ausbildungsform: 45 Prozent aller 15-Jähringen in Salzburg wählen die Lehre, der Rest verteilt sich auf einzelne Schultypen.

 „Jetzt geht es darum, wieder mit den wichtigsten Vermittlungswegen zwischen Betrieb und Jugendlichen durchzustarten“, erklärt WKS-Präsident Peter Buchmüller. Die wichtigste Nachricht in diesem Zusammenhang: heuer wird die Berufsinformationsmesse (BIM) vom 18. bis 21. November wieder stattfinden! Der optimale Wegweiser zur und auf der BIM“ist die App „BerufsInfo-World“ (www.berufsinfo-world.at).


 Video Perwein: https://www.facebook.com/perwein.at/videos/2881545985420514/ 


Arbeitskräftepotenzial ausschöpfen 

„Wichtig für Betriebe ist es aus dem gesamten Potenzial der Arbeitskräfte zu schöpfen“, betont Jacqueline Beyer. Denn wer bestimmt Gruppen, also Ältere oder Jüngere, Frauen oder Männer, oder gesundheitlich benachteiligte Menschen von vornherein bei der Personalsuche ausschließt, reduziert die Anzahl der möglichen BewerberInnen markant. 

Video Seidl Josef, Betonbohr und -sägedienst: https://www.facebook.com/watch/?v=576430533480814