Aus dem Hörsaal in die Praxis

Salzburger Studenten lernten oberbayerische Unternehmen zwischen dem Chiemsee und dem Königssee kennen.

Wie können heimische Unternehmen künftige Fachkräfte schon während des Studiums von sich überzeugen und für eine Karriere in der Region begeistern? Zum Beispiel, indem sie die Nachwuchstalente hinter die Kulissen ihres Betriebsalltags blicken lassen und die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten vor Ort aufzeigen.

Genau das ist das Ziel der EUREGIO-Industrieexkursion, die nun nach einer zweijährigen, pandemiebedingten Zwangspause erstmals wieder stattfinden konnte; und so erhielten Studentinnen und Studenten der Bachelor-Studiengänge „Materialien und Nachhaltigkeit“ sowie „Ingenieurwissenschaften“ an der Universität Salzburg am vergangenen Montag die Gelegenheit, die Firmen HÖRL Kunststofftechnik in Laufen und SITECO in Traunreut kennenzulernen. Organisiert wurde die Exkursion vom Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice und der Wirtschaftsförderung Traunstein in Kooperation mit der Industriellenvereinigung Salzburg, der EUREGIO Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein und der Universität Salzburg.

Der Tag stand ganz unter dem Schwerpunktthema Nachhaltigkeit: Bei den Betriebsbesichtigungen zeigte sich schnell, dass sich die Nachwuchstalente bei der Wahl ihres künftigen Arbeitgebers nicht nur für ihre Karriere-Chancen interessieren, sondern auch kritisch hinterfragen, welchen Stellenwert die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimaneutralität im Unternehmen haben. Deshalb war auch Simon Koch, Energie- und Nachhaltigkeitslotse beim Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice, mit an Bord: Während der Busfahrt diskutierte er mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, was nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften bedeutet, und erklärte, wie die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen dazu beitragen sollen, weltweit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und dabei die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren.

Die Industrieexkursion ist nicht nur für die heimischen Unternehmen ein Gewinn, sondern auch für die künftigen Fachkräfte: „Für unsere Studierenden ist es ganz wesentlich, zu erfahren, welche beruflichen Möglichkeiten ihnen im EUREGIO-Grenzraum offenstehen“, betonte Univ.-Prof. Dr. Maurizio Musso vom Fachbereich Chemie und Physik der Materialien an der Universität Salzburg. „Neben dem Wissen aus der akademischen Welt sind auch die Eindrücke aus der Industrie wichtig, damit die Studierenden entscheiden können, wie sie ihren eigenen Berufsweg gestalten möchten.“ Und auch für BGLW-Fachkräftelotsin Annalena Geisreiter war der Tag ein voller Erfolg: „Mich hat es besonders gefreut, zu sehen, wie engagiert die Studenten waren. Die Unternehmensbesichtigungen endeten beide mit einer spannenden Diskussions- und Fragerunde; alle Beteiligten haben viel aus der Industrieexkursion mitgenommen.“