Das Kleine ganz Groß: Faszination Elektronenmikroskopie

Präzise Elektronenmikroskopie in der Universitären Serviceeinrichtung für Transmissionselektronenmikroskopie trägt zur Forschungsleistung und zum modernen Image der TU Wien bei.

Am Beginn wissenschaftlicher Forschung steht oft die Neugier, etwas präziser sehen und entdecken zu können. Elektronenmikroskopie ermöglicht einen genauen Blick ins Innere eines Atoms oder Zellkerns. Der Blick auf das ganz Kleine bewirkt wichtige Erkenntnisse für ganz Großes und knüpft an das Motto der TU Wien Foundation, „Science for a better world“. Die TU Wien Foundation engagiert sich durch die Adressierung technikbegeisterter Vordenker_innen für die Gewährleistung exzellenter Forschung, um sowohl die Innovationskraft als auch die Zukunfts- und Standortsicherung der TU Wien zu ermöglichen. Ziel ist es, mit moderner Forschungsinfrastruktur für die Bearbeitung technischer und gesellschaftlicher Herausforderungen optimal gerüstet zu sein.

Die Universitäre Serviceeinrichtung für Transmissionselektronenmikroskopie (USTEM) bietet Struktur-Untersuchungen und chemische Analysen mit hochwertigen „Präzisionswerkzeugen“, die sowohl der Wissenschaft in Forschung und Lehre als auch Industrieunternehmen zur Verfügung gestellt werden. Transmissionselektronenmikroskope (TEM) sind umfassend einsetzbar, unterstützen anwendungsorientierte Forschung und spielen u.a. eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Katalysatoren. Sie eröffnen den Betrachter_innen eine faszinierende Welt, die weder mit freiem Auge noch mit einem Lichtmikroskop sichtbar oder erkennbar ist. Unter Vakuum werden Elektronen beschleunigt. Diese erzeugen im TEM vergrößerte Bilder. Bewegungen und Veränderungen von Ionen und Elektronen chemischer Elemente wie beispielsweise Strontium, Eisen oder Lanthan können genau berechnet, analysiert und gemessen werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sind wesentlich für wissenschaftliche Forschung und technische Weiterentwicklung in der Halbleitertechnik, der Energieerzeugung, in Luftfahrt-, Transport- und Automobilindustrie und vielen anderen zukunftsweisenden Bereichen, wo Materialeigenschaften und -einsatz Innovation schaffen.

Als eine von acht sogenannten Core Research Facilities spielt das USTEM eine zentrale Rolle im Zusammenspiel von unterschiedlichen Fächern wie etwa Chemie, Physik, Mathematik, Elektrotechnik, Informationstechnik oder Maschinenbau.

Die Materialforschung ist ein besonders interdisziplinäres Gebiet und wird im Forschungsschwerpunkt „Material and Matter“ in der Forschungsmatrix der TU Wien gebündelt. Hier wird von der Nanowelt bis hin zur Entwicklung neuer Werkstoffe für großvolumige Anwendungen geforscht und die TU Wien leistet hier wichtige Pionierarbeit auf der Suche nach Materialien von morgen.

Ernst Ruska, ein deutscher Elektroingenieur, hat bereits 1931 das erste TEM gebaut, das schließlich 1986 mit dem Nobelpreis belohnt wurde. Mit der Anschaffung des ersten auf dem Markt erhältlichen Gerätes wurde an der TU Wien vor nunmehr 80 Jahren die Voraussetzung für Forschung am Puls der Zeit und die Erfolgsgeschichte der Mikroskopie am Haus geschafften. Mit der Gründung des USTEM vor nunmehr 22 Jahren ermöglichte man den fakultätsübergreifenden Zugang zu Präzisionsgeräten und ihre Nutzung durch eine internationale Forschungscommunity.

Mit der Anschaffung der neuesten Generation von Elektronenmikroskopen wird Spitzenforschung an der TU Wien weiterwachsen. Die TU Wien Foundation lanciert daher unter dem Titel „Das Kleine ganz groß“ eine Fundraisingkampagne, um den Ankauf von zwei Großgeräte zu finanzieren.

Mit der bestmöglichen Ausstattung wird langfristig Spitzenforschung möglich und durch den Zugang zum USTEM für Unternehmen der aktive Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Industrie weiter ausgebaut und intensiviert.

Eine anwendungsorientierte Grundlagenforschung bildet die Basis, um zukunftsfähige Materialen, Technologien und Prozesse zu entwickeln und erfolgreich in den Markt einzuführen und in weiterer Folge einen Mehrwert für die Gesellschaft zu generieren.

Mehr Informationen: ustem.tuwien.foundation