Salzburger Flughafen auf Erholungskurs

 Als turbulent, einschränkend, besorgniserregend, teilweise katastrophal und hoffnungsvoll kann man die Zeitperiode zwischen den Jahren 2020 und 2022 bezeichnen. Es waren Jahre, die Europa und der ganzen Welt viel abverlangt haben, Jahre des Rückschritts, Jahre des Sparens, der Isolation und Jahre des Bangens und Hoffens. „Nach unserer Pistensanierung im Jahr 2019 hätte sich niemand vorstellen können, was auf uns zukommt. Wir konnten weder langfristig planen, noch wussten wir, was der nächste Tag an neuen Überraschungen für uns bereithielt, es war nicht einfach zusehen zu müssen, wie Europa Schritt für Schritt in den Stand By Modus versetzt wurde,“ resümierten Flughafengeschäftsführerin Bettina Ganghofer und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Christian Stöckl die zwei Corona Jahre 2020 und 2021.

2022 – es geht bergauf
2022 war das erste Jahr der Erholung, ein Jahr mit vielen reisefreudigen Passagieren, ein Jahr, in dem Urlaub ungehindert wieder möglich war und ein Jahr, das erfreulicherweise mit einer kleinen Wintersaison startete. Im Sommer stieg die Nachfrage nach Urlaub deutlich an, die Airlines und Veranstalter konnten diese Nachfrage jedoch nur zum Teil erfüllen und verlängerten schließlich mit vielen Reiseangeboten den sehr erfolgreichen Sommer in den Herbst hinein. Im gesamten europäischen Reiseverkehr waren der Aufwärtstrend und der Wunsch, Urlaub wieder wie vor Corona buchen zu können, zu spüren. „Mein Dank gilt vor allem unseren Airlines und Reiseveranstaltern und auch den Geschäftspartnern am Standort Flughafen, die uns durch die Krisenjahre hindurch die Treue gehalten haben,“ so Ganghofer.

Auch wenn sich viele Reisesparten beinahe völlig erholt haben, werden Regionalflughäfen längere Zeit - zumindest bis 2025 - benötigen um, an die Zahlen vor 2020 anschließen zu können. „2022 hatten wir rückblickend zwar ein schwieriges, aber dennoch erfreuliches Jahr, wir konnten 1,2 Millionen Fluggäste abfertigen. 2023 streben wir rund 1,5 Millionen Fluggäste an, 2024 nähern wir uns hoffentlich den Auslastungswerten aus den Jahren 2018/2019 an,“ so Ganghofer weiter.

2022 im Zeichen des Sparens: Investitionen auf niedrigem Niveau
Seit dem Ausbruch der Pandemie musste am Flughafen Salzburg ein strikter Sparkurs verfolgt werden. In vielen Bereichen musste der Gürtel sprichwörtlich enger geschnallt und mit den vorhandenen Ressourcen bestmöglich das Auslangen gefunden werden. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flughafenkonzerns haben im letzten Geschäftsjahr einen ausgezeichneten Job gemacht und mit Kreativität, Einsatz und Engagement wesentlich zum Erfolg des Salzburger Flughafens beigetragen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende des Salzburger Flughafens, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Christian Stöckl. Blickt man die letzten 10 Jahre zurück, lag das Investitionsvolumen des Flughafens bei mind. 6 -7 Millionen Euro pro Geschäftsjahr. Bedingt durch die Pandemie wurden mit dem Start in das Geschäftsjahr 2020 viele Projekte, notwendige Maßnahmen und Instandhaltungen zurückgestellt. 2022 wurden rund 955.000 Euro investiert, größter Kostentreiber waren Maßnahmen im Rahmen des von der EU vorgeschriebenen EES (Entry Exit System) Projektes. Auch Maßnahmen für die Informationstechnologie-Systeme, Planungsarbeiten für die kommende Neugestaltung der Terminallandschaft und diverse Kleinprojekte waren hier tragend. „Weil sich die Passagierzahlen leicht positiv entwickelt haben, konnte das Wirtschaftsjahr 2022 auch mit einem kleinen Gewinn positiv abgeschlossen werden. Für 2023 und die Folgejahre gilt es, verschobenen Projekte und dringend nötige und teilweise gesetzlich vorgeschriebene Investitionen abzuarbeiten, nur so können wir die Basis für den künftigen wirtschaftlichen Erfolg schaffen,“ so Stöckl abschließend.

2020-2022: Bewegte Jahre
Die letzten drei ereignisreichen Jahre haben am Flughafen Spuren hinterlassen, doch endlich geht der Kurs wieder klar in Richtung Erholung. Nachdem 2019 der Flughafen die Piste für eine dringend benötigte Generalsanierung 34 Tage (24. April bis 28. Mai) sperren musste, wurde auch der kommerzielle Flugverkehr in diesem Zeitraum ausgesetzt. Die Wintersaison 2019/2020 verlief bis Mitte März äußerst zufriedenstellend, doch dann kam der pandemische Einschnitt. Von quasi heute auf morgen veränderte sich die Welt radikal. Lockdowns, Reisebeschränkungen, Flugverbote, Kurzarbeit, Tourismus- und andere Pleiten rund um den gesamten Globus waren die Folge - die gesamte Luftfahrt-, Reise- und Freizeitindustrie stellte auf Stand-By-Betrieb um. In der Wintersaison 2021/2022 bemerkte man endlich wieder einen Aufwärtstrend. Europa hatte sich an das Virus angepasst und es ging mit großen Schritten bergauf.

Der Rückblick in Zahlen: Schwere Zeiten für Tourismus und Reiseindustrie
Neben Reisebeschränkungen, strengen Hygienevorschriften, Kurzarbeit, Impfungen und „flexiblem Improvisieren im Arbeitsumfeld“ kam es zeitweilig zum kompletten Stillstand an den europäischen Flughäfen – Europa isolierte sich!

Die Jahre 2020 und 2021 waren auch für den Flughafen sehr schlimme Jahre mit massiven Passagierrückgängen und erheblichen finanziellen Einbußen, erst 2022 konnte der Flughafen wieder die Passagier-Millionenmarke überschreiten.

Bemerkenswert war der Vergleich der Zeitperioden „1. Jänner 2020 bis 15. März 2020“ zu der Periode danach (16.03.2023 – 31.12.2023). Wurden 2020 von Jänner bis März mit einer auslaufenden Wintersaison noch immerhin rund 5100 Flugbewegungen und rund 574.000 Passagiere gezählt, waren es in den darauffolgenden 290 Tagen des restlichen Jahres lediglich
95.000 Passagiere bei 1562 Flugbewegungen, das entspricht 329 Passagieren pro Betriebstag.

Die Wirtschaftszahlen im Detail
Mobilität ist eine Grundvoraussetzung, um in der Wirtschaft, der Industrie und natürlich auch im Tourismus wettbewerbsfähig, flexibel und erfolgreich zu sein. Die letzten drei Jahre waren keine leichten Jahre für Österreichs größten Regionalflughafen, doch die Krise hat den Flughafen innerlich gefestigt und neu ausgerichtet und so konnte und wird der Salzburger Leitbetrieb gestärkt aus der Krise in Richtung Aufholkurs starten.