Salzburger Industrie fordert Strompreiskompensation

Die deutschen Subventionen zum Industriestrompreis sind ein Alarmsignal - auch für den Industriestandort Salzburg. Energieintensive Unternehmen brauchen dringend vergleichbare Strompreise wie in Deutschland. Österreich ist bei Personal- und Energiekosten generell nicht mehr wettbewerbsfähig. 

Die deutsche Bundesregierung hat sich kürzlich auf hohe Subventionen für den Industriestrompreis geeinigt. Kolportiert sind Unterstützungsleistungen für die deutschen Unternehmen in Höhe von bis zu 28 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren. Deutschland macht somit Tempo im innereuropäischen Wettlauf rund um Subventionen im Energiebereich. Salzburg und Deutschland sind eng verbundene Märkte, folglich wächst durch das Unterstützungspaket auch der Druck auf die heimischen Unternehmen, vor allem auf die für Salzburg besonders wichtige Industrie.
„Hier ergibt sich für unsere energieintensiven Unternehmen im Vergleich zu Deutschland ein massiver Standortnachteil. Was es nun braucht, ist eine spürbare Entlastung, die die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe erhält und die drohende Abwanderung der energieintensiven Industrie verhindert“, betont IV-Salzburg-Präsident Peter Unterkofler. 

Rasche Maßnahmen gefordert 

Die IV Salzburg fordert rasche Maßnahmen, um den massiven Wettbewerbsnachteil für heimische Industriebetriebe zu verhindern. Dies umfasst die Ausweitung und Verlängerung des Modells der Strompreiskompensation (SAG) bis 2030, die Reduktion der Energieabgaben auf den einfachen EU-Mindeststeuersatz sowie die Beseitigung der Nachteile durch die Strompreiszonentrennung zu Deutschland.
„Es geht um die Nachteile für die energieintensive Industrie Salzburgs – dazu gehören die Metallerzeugung und -bearbeitung, die Papierindustrie, die Herstellung von chemischen Erzeugnissen sowie die Herstellung von Glas, Keramik und Zement - aber auch die Automotive Industrie. Deren jährliche Aufwendungen für Energie liegen in Relation zum erwirtschafteten Produktionswert deutlich über dem Durchschnitt und machen die Geschäftsmodelle dieser Unternehmen besonders anfällig für steigende Energiepreise“, erklärt Unterkofler. 

Personal- und Energiekosen senken

„Die Transformation in ein CO2-neutrales Energiesystem ist nur dann bewältigbar, wenn die Industrie weiterhin erfolgreich am Standort Salzburg produzieren kann und hier Arbeitsplätze geschaffen und erhalten werden. Klimaschutz muss auch ein volkswirtschaftlicher Erfolg für unser Land sein, der den Wohlstand am Standort erhöht und nicht senkt. Österreich ist bei Personal- und Energiekosten nicht mehr wettbewerbsfähig. Das ist aktuell eine massive Bedrohung, auch für den Industriestandort Salzburg“, so IV-Salzburg-Präsident Unterkofler abschließend.