Weiter arbeiten und 3. Lockdown vermeiden!

Äußerst wenige Infektionen auf Unternehmen zurückzuführen - Industrie wendet bisher mehr als 50 Mio. Euro für Tests auf.

„Die Industrie muss stets weiterarbeiten können!“, so Dr. Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Salzburg anlässlich der Veröffentlichung der gemeinsamen Erklärung der im Wirtschaftsparlament der WKS vertretenen wahlwerbenden Listen. Tenor und Ziel der Erklärung ist eine zukünftig mit der Wirtschaft besser abgestimmte Strategie zur Bewältigung der schwierigen Corona-Lage.

Die Salzburger Industrie bekennt sich zur Notwendigkeit, die Ausbreitung des Corona-Virus so wirksam wie möglich zu unterbinden. „Mit ihren Corona-Sicherheitsmaßnahmen beweisen unsere Unternehmen seit Anfang des Jahres, dass sie höchst verantwortungsvoll mit den Infektionsgefahren umgehen. Daher sind auch nur äußerst wenige Infektionen auf Unternehmen zurückzuführen“, betont der IV-Salzburg-Präsident. Er fordert gleichzeitig Verordnungen und Gesetze klar und eindeutig zu formulieren sowie vor allem auch rechtzeitig zu erlassen. Außerdem sollen diese dort ansetzen, wo das Ansteckungsrisiko gegeben ist, nämlich im Freizeitverhalten.

Ein weiterer Lockdown muss möglichst verhindert werden, ebenso die Quarantäne ganzer Orte. Denn diese bringt - wie wir schmerzhaft mit Kuchl erfahren mussten - die ansässigen Betriebe in größte Schwierigkeiten. „Es gilt, regionale Liefer- und Versorgungsketten unserer Salzburger Unternehmen zu sichern“, appelliert Präsident Unterkofler und warnt vor einem Dominoeffekt auf Unternehmen in anderen Regionen und Bezirken mit Umsatzausfällen und hohen Pönalzahlungen bei Lieferverzug.

Um den Betrieben eine Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität zu ermöglichen, ist - gemeinsam mit der Wirtschaft - eine Strategie für eine Konjunkturoffensive zu formulieren. Hier ist besonderer Wert auf Investitionen für erneuerte Infrastrukturen zu legen. „Dringend zu regeln ist außerdem die Frage zur Entschädigung bei flächenbezogenen Quarantänen und den damit für die Betriebe im Ganzen verbundenen Schäden“, so Unterkofler abschließend mit Hoffnung auf eine baldige Förderschiene für Zulieferbetriebe.

Im Durchschnitt hat ein Industrieunternehmen bis Ende November mehr als € 20.000,- in Testungen der eigenen Mitarbeiter investiert. Österreichweit haben die Industriebetriebe mehr als 50 Mio Euro für Teststrategien aufgewendet. Fast jeder dritte Beschäftigte (31%) in der Industrie wurde bereits freiwillig getestet – das sind beinahe 315.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 1,02 Mio. Arbeitskräfte in den heimischen Produktionsunternehmen. Das ergab eine Befragung der Industriellenvereinigung.