Der Tiefpunkt der Krise ist erreicht

IV-Salzburg-Konjunkturbarometer: Die Salzburger Wirtschaft gewinnt wieder an Kraft – Investitionsanreize gefordert

„Wenn wir der Corona-bedingten Rezession mit außergewöhnlichen wirtschaftspolitischen Anstrengungen begegnen, dann ist für das zweite Halbjahr 2020 ein deutlicher Aufholeffekt möglich“, zeigt sich der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Salzburg, Dr. Peter Unterkofler, anlässlich der Präsentation der Ergebnisse des aktuellen IV-Konjunkturbarometers zuversichtlich. „Kommt es zu keiner größeren zweiten Infektionswelle, so haben wir wohl den Tiefpunkt der Rezession bereits erreicht“, so Unterkofler.

 

Für den IV-Präsidenten sind Wachstum und Optimismus die besten Zutaten, um rasch aus der Krise zu kommen. „Jetzt gilt es mit gezielten Investitionsanreizen weitere Impulse für den Aufschwung zu setzen“, fordert Unterkofler: „Die Industrie ist bereit!“ Es brauche nun rasch eine optimistische Stimmung und die entsprechenden Rahmenbedingungen um dem Standort wieder den nötigen „Drive“ zu geben. „Die Maßnahmen zu Konjunkturbelebung müssen klug und behutsam gesetzt werden. Es macht wenig Sinn, wenn Bund und Land ihr Pulver auf einmal verschießt. Damit ist uns langfristig nicht geholfen“, betont Unterkofler. Besonders wichtig sei, dass die Abwicklung der Hilfsmaßnahmen nicht mehr Bürokratie für Betriebe bringe, was zuletzt von vielen Unternehmen kritisiert wurde. Das Ziel müsse sein: „Investitionen fördern und Resilienz erhöhen, denn diese Krise wird nicht die letzte gewesen sein“, so der IV-Präsident abschließend.

 

Die Ergebnisse im Detail

 

Zwei Fünftel der befragten Unternehmen bewertete die Geschäftslage Mitte Juni als „schlecht“, jedoch geht nur noch knapp ein Zehntel der Unternehmen davon aus, dass sich die Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten noch verschlechtern wird. Vielmehr erwartet ein Drittel der Unternehmen eine Verbesserung. Annähernd die Hälfte bezeichnet die derzeitigen Auftragsbestände sowie die aktuelle Auslandsauftragslage als „schlecht“, dennoch gibt der Ausblick auf die nächsten Monate Optimismus. Zwei Drittel der befragten Unternehmen wollen ihren aktuellen Beschäftigungsstand halten, so der Stand Mitte Juni.

 

Die Ertragssituation wird im zweiten Quartal von 58 Prozent der befragten Unternehmen mit „schlecht“ angegeben. Der Anteil der Betriebe, die ihre Lage als „gut“ bewerten, sank auf 5 Prozent stark ab (Vorquartal: 29 Prozent. Dennoch sehen nur noch 17 Prozent der Zukunft pessimistisch entgegen (Vorquartal: 64 Prozent); der Ausblick auf gleichbleibende bzw. bessere Zeiten überwiegt also. Auch die Produktionskapazitäten steigen wieder: Im Gegensatz zum Vorquartal (53 Prozent) blickt jetzt weniger als ein Drittel der Unternehmen negativ in die Zukunft. Inzwischen rechnen sogar wieder 20 Prozent mit einer steigenden und 48 Prozent mit einer gleichbleibenden Produktionstätigkeit.

 

Zur Befragungsmethode: An der Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Salzburg haben sich 27 Betriebe mit 14.294 Beschäftigten beteiligt. Die Auswertung ist nach Beschäftigten gewichtet. Bei der Umfrage werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. An den Prozentanteilen der Antworten wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den positiven und negativen Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. Das Konjunkturbarometer wird aus dem Mittelwert der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten bestimmt.

 

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