Für einen raschen Ausbau, sicherer, kostengünstiger und leistungsfähiger Übertragungsnetze sprach sich Mag. Irene Schulte, Geschäftsführerin der IV-Salzburg bei der Veranstaltung "Blackout – Sind wir vorbereitet?" am 30.9.2014 im SN-Saal aus. „Der zunehmende Anteil an erneuerbaren Energien und die Tatsache, dass Energieerzeuger und -Verbraucher immer seltener am selben Ort sind, stellt die Stromnetzbetreiber vor neue und große Herausforderungen. Der Ausbau der Netze ist ein sehr wichtiger Schritt, um diese zu bewältigen“, so Schulte. Zentral- und Westeuropa verfügen derzeit über die stabilsten Stromnetze der Welt. Trotzdem gab es in der Vergangenheit schon kritische Situationen und großflächige Blackouts mit entsprechendem wirtschaftlichen Schaden, wie auch DI Schaffer von der Salzburg Netz GmbH in der Podiumsdiskussion bestätigte. „Die Wahrscheinlichkeit für einen Blackout sei jedoch gering, so Schaffer. „In der Salzburg Netz GmbH finden trotz allem regelmäßige Übungen auf einem Simulator statt, auch spartenübergreifende Übungen werden durchgeführt, um jederzeit auf einen Blackout vorbereitet zu sein“, Schaffer.
Einsatzorganisationen vorbereitet
Der Katastrophenschutz des Landes sowie Polizei und Feuerwehr verfügen über keine speziellen, auf Stromausfälle ausgelegten Notfallpläne. Sehr wohl sind die Einsatzorganisationen aber auf Katastrophen-Situationen vorbereitet. Das bestätigten die Vertreter am Podium. Markus Kronreif, der Vorsitzende für den Katastrophen-Einsatz bei der Feuerwehr bestätigte, dass die Feuerwehr in Salzburg über ein 3-Stufenmodell im Katastrophenfall verfüge. „Die Feuerwehren verfügen über Notstromaggregate und können auch als Anlaufstelle für die Bürger genutzt werden“, so Kronreif. In allen Bezirken seien große Stromaggregate für den Notfall zur Verfügung. Die Polizei geht davon aus, dass sie ihren Betrieb über mehrere Tage hinweg aufrechterhalten kann und ist mit Notstromversorgung, Tankvorrat und flächendeckender und unabhängiger Kommunikation gerüstet. Markus Kurcz Katastrophenreferent des Land Salzburg appellierte, das Bewusstsein der Bevölkerung mit solchen Veranstaltungen zu schärfen. „Früher wusste man noch aufgrund der Häufigkeit der Stromausfälle was in so einem Fall zu tun ist. Heute ist das nicht mehr so oft der Fall“, so Kurcz.
Unternehmen brauchen Notfallpläne
Peter Unterkofler, Vizepräsident der IV-Salzburg und Geschäftsführer von Jacoby Pharma betonte, dass sich jedes Unternehmen Notfallpläne erarbeiten sollte und sich überlegen sollten, wie zumindest die Kernfunktionen des Betriebes bei einem längeren Stromausfall aufrecht erhalten werden können. „Bei Jacoby Pharma sind wir zumindest für einen 48-Stunden-Blackout mit Aggregaten, Dieselvorräten und einem Notfallteam bestens gerüstet“, so Unterkofler.
Eigenverantwortung gefordert
Einhellige Meinung bei der Diskussion war es, dass trotz der Vorbereitung von öffentlicher Seite, jeder Einzelne sich für diese mögliche Katastrophe rüsten müsse. Lebensmittelvorräte, ein batteriebetriebenes Radio und Taschenlampen seien das Nötigste. Alles darüber hinaus müssen die Menschen nach ihrem jeweiligen Bedarf entscheiden. Wesentlich sei es auch, das Bewusstsein in Salzburg für einen möglichen Blackout zu stärken, so die Diskussionsteilnehmer. Die nötigen Maßnahmen jedes Einzelnen seine meist nicht dramatisch.
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