Im kleinen Städtchen Schwarzbach beginnt der Tag anders, als erwartet. Ampeln funktionieren nicht, Aufzüge sind stecken geblieben, automatische Türen bleiben geschlossen und Kaffeemaschinen kalt. Aus den Wasserleitungen fließt nur noch das, was in den Leitungen steht. Aufregung. Ist das jetzt dieser großflächige Stromausfall?
Im Laufe der Simulation erkennen die Spieler: Ja. Und daher wird in Schwarzbach ein Krisenstab eingerichtet. An seiner Spitze will Blackout- und Krisenvorsorgeexperte Herbert Saurugg mit uns den Neustart nach einem solchen großflächigen Stromausfall trainieren.
Blackout – ein unterschätztes Katastrophenszenario
Ein Blackout stellt derzeit das größte Risiko für eine Systemkrise in Österreich dar. Das Österreichische Bundesheer rechnet mit dessen Eintritt sogar binnen der nächsten fünf Jahre. Aber ein Blackout ist kein Schicksalsszenario ohne Ausweg. Bei entsprechender Vorbereitung können die schwerwiegenden Folgen deutlich reduziert und beherrschbar gemacht werden.
Information & Bewusstseinsbildung
Versorgungssicherheit ist ein Schwerpunktthema der IV-Salzburg. Mit diesem Awareness-Seminar wollten wir das Undenkbare aufzeigen und Industrieunternehmen dabei unterstützen, ihr Unternehmen und sich selbst bestmöglich darauf vorzubereiten. Immer in der Hoffnung, dass wir dieses Wissen hoffentlich nie benötigen werden. Doch Hoffnung allein ist zu wenig, um ein solches mögliches Szenario bewältigen zu können! Daher sind wir alle gefordert, egal in welcher Rolle: Als Eltern, Familie, Nachbarschaft, MitarbeiterIn, ChefIn, etc.
Das Planspiel „Neustart“ vermittelt nicht nur vielschichtige Ereignisse in Folge eines Blackouts, sondern auch das unverzichtbare Zusammenwirken aller Akteure. Eine solche Krise kann nur bewältigt werden, wenn frühzeitig mit der Information und Einbindung der Bevölkerung sowie mit der Rationierung von Ressourcen begonnen wird.
Flughäfen sind immer kritische Verkehrsinfrastruktur …
… jedoch für die Versorgung der Regionen, in denen sie gelegen sind, essentiell. Abseits des normalen Passagierverkehrs betrifft das vor allem die Belieferung mit den nötigsten Dingen des Lebens wie Lebensmittel, Brennstoffe und Wirtschaftsgüter. Damit nach einem Blackout die Versorgung so schnell wie möglich wieder sichergestellt werden kann, ist der Transport über den Luftweg unentbehrlich. Krisen lassen sich – wenn man gut darauf vorbereitet ist und über ein eingespieltes Krisenteam verfügt – schnell und effizient bewältigen. Vorbereitete Notfall- und Krisenpläne unterstützen dabei die Prozesse und Abläufe.
Ziel des Planspiels
Die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern kann auch nach einem nur 24-stündigen Stromausfall erst wieder in der zweiten Woche nach dem Stromausfall breiter anlaufen. Gleichzeitig läge der volkswirtschaftliche Schaden bereits am ersten Tag bei mehr als 1,1 Mrd. Euro – das entspricht etwa zwei Wochen Lockdown. Für die Teilnehmer verging die spannende Simulation wie im Flug und sie haben viel dazugelernt. Auch, dass ein solches Szenario nicht ohne Verluste bewältigt werden kann und dass wir viel offener darüber diskutieren sollten, um mehr Vorsorgeaktivitäten anzustoßen.
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